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Mir dem neuen Personalausweis und der elektronischen Gesundheitskarte, bald noch ergänzt um die PKW-Maut, vollzieht sich eine schleichende Revolution: Sammelte die Bürokratie über Jahrhunderte in Akten und Ordnern die Daten der Bürger, so werden nun Angebote gemacht, den eigenen Lebenswandel im Fitnessstudio, beim Einkauf, an der Mautstelle oder beim Arzt nun fleißig selbst zu dokumentieren. So kann ein jeder den argwöhnischen Blick, den die Staatsagenturen einst auf die Untertanen richteten, aus dem eigenen Portemonnaie ziehen und sich selbst mustern. Wohin wir auch gehen, die Kontrolle läuft buchstäblich immer mit uns mit. Angesichts dieser neuen Dimension unklarer Grenzen zwischen Bürger und Staat fragt Christoph Engemann nach den Topologien des Rechts unter digitalen Bedingungen.
Über den Autor / die Autorin
Christoph Engemann,
1972 in Paderborn geboren, ist Medienwissenschaftler und forscht nach Stationen in Bremen, Stanford, Austin, Weimar und Hangzhou am DFG-Sonderforschungsbereich »Virtuelle Lebenswelten« der Ruhr-Universität Bochum. Seine Themenschwerpunkte sind Künstliche Intelligenz, Medien der Staatlichkeit, Graphen & Graphennahmen, Genealogie der Transaktion, Ruralität und Scheunen.
Zusammenfassung
Mir dem neuen Personalausweis und der elektronischen Gesundheitskarte, bald noch ergänzt um die PKW-Maut, vollzieht sich eine schleichende Revolution: Sammelte die Bürokratie über Jahrhunderte in Akten und Ordnern die Daten der Bürger, so werden nun Angebote gemacht, den eigenen Lebenswandel im Fitnessstudio, beim Einkauf, an der Mautstelle oder beim Arzt nun fleißig selbst zu dokumentieren. So kann ein jeder den argwöhnischen Blick, den die Staatsagenturen einst auf die Untertanen richteten, aus dem eigenen Portemonnaie ziehen und sich selbst mustern. Wohin wir auch gehen, die Kontrolle läuft buchstäblich immer mit uns mit. Angesichts dieser neuen Dimension unklarer Grenzen zwischen Bürger und Staat fragt Christoph Engemann nach den Topologien des Rechts unter digitalen Bedingungen.