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Interkulturelle Bildung verspricht, das Zusammenleben und -arbeiten unter den Bedingungen von Fremdheit und Migration zu erleichtern. Dennoch gibt es unlösbare Konflikte - und mehr Kulturwissen führt oft zu mehr Orientierungslosigkeit. Droht das Scheitern dieses Bildungsansatzes? Kann interkulturelles Lernen Erfahrungen des Scheiterns integrieren?
Zur Reflexion der Praxis greift Sabine Aydts transdisziplinärer Essay eine Reihe von Denkmodellen auf - vom Schiffbruch über die Tragödie zum Eindringling. Die Auseinandersetzung mit Krisen im Kontext von Fremdheit eröffnet so den Blick auf unerwartete Wege zu einem anderen, spielerischen Ansatz kulturellen Lernens durch Erfahrung im »Übergangsraum« (D.W. Winnicott).
Bericht
»Sabine Aydt unternimmt in ihrem Essay über die Grenzen der interkulturellen Bildung das Experiment, Fremdheit auf einem spielerischen Weg des kulturellen Lernens durch Erfahrung zu überwinden, indem sie ihr Scheitern mit verschiedenen Denkmodellen und Elementen des Dramas simuliert. Am Ende des Weges warten nicht Heilung oder Erlösung, sondern die Entdeckung und Entwicklung eines kulturellen Ichs und seiner Beziehungsfähigkeit, welches Fremdheit und Scheitern konstruktiv erfahren und 'sich als Ich in der Welt verhalten kann'.«
Tatjana van de Kamp, www.socialnet.de, 23.09.2015 20150923