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Volker W. Degeners Aphorismen setzen auf die Wirkung der Rhetorik. Sie sind sprachspielerisch, bedienen sich in ihrer Wortwahl des Mittels bewusster Ambivalenz, nutzen das Zeugma, definieren sarkastisch, verblüffen mit paradoxen Formulierungen ihre Leser. All dies reizt den Leser zu einer gedanklichen Klärung, zu Zustimmung oder Ablehnung. Ehe er sich versieht, wird er so zum Co-Autor des Aphoristikers. Eine andere Spielart Degenerscher Aphorismen nutzt das Zeugma mit der kontrastiven Bedeutung, die ein Wort durch zwei unterschiedliche Fortführungen im Satz erhalten kann: Willst du etwas verändern, lege den Finger in die Wunde und nicht in den Abzug. Solche Rhetorik spitzt zu, grenzt sich von vorherrschenden Tönen ab (aus dem Vorwort).
Über den Autor / die Autorin
Volker W. Degener, 1941 in Berlin geboren, schreibt Romane, Kurzgeschichten, Hörspiele, Kinder- und Jugendbücher. Bisher hat er 19 Bücher veröffentlicht, von denen einige in andere Sprachen übersetzt und auch verfilmt wurden. Er erhielt den Literatur-Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für junge Künstler des Jahres 1976 und mehrfache Literatur-Arbeitsstipendien. Er gehört der internationalen Autorenvereinigung "Die Kogge" an, seit 1994 auch dem deutsch-schweizerischen PEN. Seit 1971 ist er Mitglied des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS) und war von 1978 bis 1995 sowie von 1997 bis 1998 der Vorsitzende in Nordrhein-Westfalen. Seither gehört er weiterhin dem Landesvorstand an.§§