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Was gesellschaftliche Modernität ausmache, war immer strittig. Unstrittig freilich scheint zu sein, das Signum der Epoche in der historischen Einsamkeit, im Selbsttragenden, im Aushalten des regressus ad infinitum ohne göttliche oder natürliche Ankerplätze zu lokalisieren. Die Offenheit der Moderne, ihre Formenvielfalt und Wandelbarkeit, ihre Kontinuität und ihre Diskontinuität, verweist immer mehr auf jene Geschlossenheit, die sich keiner fremden Referenz bedienen kann - außer ihrer je eigenen Fremdheit. Inzwischen ist dieses Selbstverständnis auch in die Theoriebildung selbst eingedrungen, in Theorien, die sich für Selbstanwendung und paradoxale Formen interessieren. Die vorliegenden systemtheoretischen Studien nehmen in dieser Perspektive klassische Themen des soziologischen Modernitätsdiskurses unter die Lupe.
Über den Autor / die Autorin
Dr. Armin Nassehi, geboren 1960 in Tübingen, ist Professor für Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Neben seiner akademischen Tätigkeit ist er als Redner und Berater in verschiedenen Branchen und Organisationen gefragt.
Zusammenfassung
Was gesellschaftliche Modernität ausmache, war immer strittig. Unstrittig freilich scheint zu sein, das Signum der Epoche in der historischen Einsamkeit, im Selbsttragenden, im Aushalten des regressus ad infinitum ohne göttliche oder natürliche Ankerplätze zu lokalisieren. Die Offenheit der Moderne, ihre Formenvielfalt und Wandelbarkeit, ihre Kontinuität und ihre Diskontinuität, verweist immer mehr auf jene Geschlossenheit, die sich keiner fremden Referenz bedienen kann - außer ihrer je eigenen Fremdheit. Inzwischen ist dieses Selbstverständnis auch in die Theoriebildung selbst eingedrungen, in Theorien, die sich für Selbstanwendung und paradoxale Formen interessieren. Die vorliegenden systemtheoretischen Studien nehmen in dieser Perspektive klassische Themen des soziologischen Modernitätsdiskurses unter die Lupe.