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Eine Madeleine aus Schwarzbrot

Deutsch · Fester Einband

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Beschreibung

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Je länger der Trauerzug für Stalin durch die Straßen Warschaus marschiert, desto heiterer wird die Stimmung jener, die daran teilnehmen müssen - die Hoffnung auf Befreiung nach dem Tod des Diktators bricht sich Bahn. Mit oft hintergründiger Ironie führt Michal Glowinskis Zyklus von Erzählungen eindringlich die Atmosphäre im Nachkriegspolen vor Augen - jene Jahre der staatlichen Repression, in denen auch der Antisemitismus im neuen kommunistischen Gewand wiederersteht. Glowinskis Reise durch die Erinnerung führt auch in die Zeit der Shoah zurück, die der bekannte polnische Literaturwissenschaftler als Kind und Jugendlicher im Warschauer Ghetto und dann in verschiedenen Verstecken überlebte. Im Mittelpunkt aber steht die Welt der Volksrepublik Polen nach 1945. Knappe, erhellende Momentaufnahmen machen die menschlichen Tiefendimensionen einer von vielen Traumata gezeichneten Gesellschaft einsichtig, die Glowinski als Schüler und Student erlebte und nun erzählend in Erinnerung ruft - eine Zeit des kollektiv verordneten Verdrängens wird vergegenwärtigt, in der schon das Wahrhaben von zerstörerischen Auswirkungen der »großen Geschichte« auf die Lebensgeschichten einzelner ein Zeugnis des Widerstehens war.

Über den Autor / die Autorin

Martin Pollack, geb. 1944 in Bad Hall, Oberösterreich, studierte in Wien und Warschau, arbeitet als Journalist, Übersetzer und Schriftsteller. Seit Jahren beschäftigt er sich mit Polen und schrieb über Galizien. 2007 erhielt er für seine Übersetzungen den Karl-Dedecius-Preis der Robert Bosch Stiftung und wurde mit dem 'Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln' ausgezeichnet. Zudem erhielt er 2007 den mitteleuropäischen Literaturpreis 'Angelus', 2010 den Hauptpreis des Georg Dehio-Buchpreises. Für sein 'einprägsames und richtungweisendes Oeuvre' wurde dem österreichischen Publizisten der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung für das Jahr 2011 zuerkannt.

Zusammenfassung

Je länger der Trauerzug für Stalin durch die Straßen Warschaus marschiert, desto heiterer wird die Stimmung jener, die daran teilnehmen müssen – die Hoffnung auf Befreiung nach dem Tod des Diktators bricht sich Bahn. Mit oft hintergründiger Ironie führt Michal Głowińskis Zyklus von Erzählungen eindringlich die Atmosphäre im Nachkriegspolen vor Augen – jene Jahre der staatlichen Repression, in denen auch der Antisemitismus im neuen kommunistischen Gewand wiederersteht. Głowińskis Reise durch die Erinnerung führt auch in die Zeit der Shoah zurück, die der bekannte polnische Literaturwissenschaftler als Kind und Jugendlicher im Warschauer Ghetto und dann in verschiedenen Verstecken überlebte. Im Mittelpunkt aber steht die Welt der Volksrepublik Polen nach 1945. Knappe, erhellende Momentaufnahmen machen die menschlichen Tiefendimensionen einer von vielen Traumata gezeichneten Gesellschaft einsichtig, die Głowiński als Schüler und Student erlebte und nun erzählend in Erinnerung ruft – eine Zeit des kollektiv verordneten Verdrängens wird vergegenwärtigt, in der schon das Wahrhaben von zerstörerischen Auswirkungen der »großen Geschichte« auf die Lebensgeschichten einzelner ein Zeugnis des Widerstehens war.

Produktdetails

Autoren Michal Glowinski
Mitarbeit Martin Pollack (Übersetzung)
Verlag Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag
 
Originaltitel Magdalenka z razowego chleba
Sprache Deutsch
Produktform Fester Einband
Erschienen 01.01.2003
 
EAN 9783633541843
ISBN 978-3-633-54184-3
Seiten 169
Abmessung 127 mm x 19 mm x 205 mm
Gewicht 286 g
Themen Belletristik > Erzählende Literatur > Gegenwartsliteratur (ab 1945)

Polen, Zweite Hälfte 20. Jahrhundert (1950 bis 1999 n. Chr.), Belletristik in Übersetzung, entspannen, Deutschland: Nationalsozialismus (1933–1945), Erlebnisbericht, Autobiographie 1945-1970, GÅ‚owi?ski, MichaÅ‚, Geschichte 1945-1970, auseinandersetzen

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