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Es gehört zu den unausrottbaren Vorurteilen über das literarische Schreiben, dass ein Autor vor allem deshalb schreibt, weil er etwas weiß, einen Wissensvorsprung hat, den er dem Leser mitteilen möchte. Das Geheimnis guter Prosatexte liegt aber zuweilen gerade im Nichtwissen des Autors, der seinen Figuren und Geschichten selbst erst schreibend auf die Spur kommt. Die Ich-Erzähler in Ralf Schwobs Prosa geben ihre Geschichten oft nur in Andeutungen preis. Es sind Übergangsgeschichten, in denen das Leben der Protagonisten unverhofft einen doppelten Boden bekommt. Manchmal bemerkt der Leser erst am Ende einer Geschichte, dass der Erzähler, dem er vertrauensvoll in den Text gefolgt ist, die Deutungsgewalt über die wirklichen Zusammenhänge längst verloren hat.
Ralf Schwob wurde 1966 im südhessischen Groß-Gerau geboren. Für seine in diesem Band erstmals gesammelt vorliegenden Erzählungen wurde er in den letzten Jahren mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet, zuletzt in 2006 mit dem Poetenladen-Debütpreis und dem Literaturförderpreis des Lions Clubs Hamburg-Moorweide. RalfSchwob ist Mitglied im Verband Deutscher Schriftsteller (VS) und lebt in Riedstadt.Von Ralf Schwob ebenfalls bei Wiesenburg erschienen: Geschlossene Station. Roman
Über den Autor / die Autorin
Ralf Schwob wurde 1966 in Groß-Gerau geboren, arbeitete lange als Krankenpfleger und studierte später Germanistik in Mainz. Nach seinem Abschluss war er als Redakteur und Werbetexter tätig. Heute arbeitet er als freier Autor und Buchhändler und lebt mit Familie in seiner Heimatstadt Groß-Gerau. Für seine literarischen Arbeiten wurde er mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet.