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»Meine Identität ist die Zerrissenheit« - »Halbjüdinnen« und »Halbjuden« im Nationalsozialismus

Deutsch · Taschenbuch

Beschreibung

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Fremdzuschreibungen auf Menschen prägen das Selbstbild und die Identität der Betroffenen und sind nachhaltig wirkmächtig. Die Verfolgerinnen und Verfolger der in der NS-Zeit als "halbjüdisch" klassifizierten Personen sprachen ihnen eine vollwertige Zugehörigkeit zur "deutschen Volksgemeinschaft" ab. Sie wurden aufgrund der rassistischen Klassifizierung, die sehr reale Auswirkungen auf ihr tägliches Leben hatte, in einen Zustand zwischen gesellschaftlicher Exklusion und Inklusion gebracht. Ihr Dasein "dazwischen" war auch nach 1945 keineswegs beendet und hat noch immer enorme Auswirkungen auf die Stigmatisierten. Die vorliegende Studie untersucht diese Erfahrungen des Hin- und Hergerissenseins ehemaliger "Halbjüdinnen" und "Halbjuden" und ihre individuellen Ambivalenzen, die sie bis heute prägen.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt
Vorwort
Einleitung und Forschungsstand
1 Mischlinge im Deutschen Reich Die demografische Struktur
2 Die christlich-ju dische Mischehe
Von der zivilrechtlichen Anerkennung bis zur Zwangsscheidung
2.1 Die quantitative Entwicklung der Mischehen
2.2 Mischehen und Mischehefrage aus der Perspektive der Mehrheitsgesellschaft
2.3 Mischehen und Mischehefrage aus jüdischer Perspektive
2.4 Die Verfolgung der Mischehen durch den NS-Staat
2.5 Der Ru ckgang der Mischehen nach 1933
3 Wer gilt als ju disch , wer als christlich ?
3.1 Die ju disch-halachische Definition
3.2 Die christliche Definition und die Haltung der Kirchen im Nationalsozialismus
3.3 Ju dischsein als Stigma die nationalsozialistische Macht der Definition
4 Forschungsprozess und methodisches Vorgehen
4.1 Thematische und methodische Voru berlegungen
4.2 Datenerhebung
4.3 Datenaufbereitung
4.4 Datenauswertung und Ergebnisdarstellung
5 Ambivalenz eine Annäherung
5.1 Relevante Aspekte der Begriffs- und Diskursgeschichte
5.2 Fazit und Definition
5.3 Das Ambivalenzphänomen als analytisches Konstrukt
6 Falldarstellungen
Ambivalenz als Folge der Zuschreibung halb
6.1 Gerhard Lilienthal
Historischer Exkurs 1: Studiums-Beschränkungen fu r Mischlinge
Historischer Exkurs 2: Mischlinge und Zwangsarbeit bei der Organisation Todt
6.2 Hanna Becker
Historischer Exkurs 3: Mischlinge im Konzentrationslager
Historischer Exkurs 4: Mischlinge als Wehrmachtsangehörige
Historischer Exkurs 5: Mischlinge und Partnerschaftswahl
6.3 Bernhard Oppermann
Historischer Exkurs 6: Mischlinge und der Dienst in der Hitlerjugend
6.4 Bruno Erhardt
Historischer Exkurs 7: Die Internierung der Juden in Mischehen
Historischer Exkurs 8: Schul- und Ausbildungsbeschränkungen fu r Mischlinge
6.5 Erika Heinrich
6.6 Frank Stein
7 Systematisierung und Kontrastierung der Fälle
7.1 Vorbemerkung
7.2 Analyse der Sinnzusammenhänge und kontrastiver Fallvergleich
8 Schlussbemerkung
Quellen und Literatur
Verzeichnisse

Über den Autor / die Autorin

Sonja Grabowsky studierte Erziehungswissenschaft an der Bergischen Universität Wuppertal und promovierte im dortigen Fachbereich Bildungs- und Sozialwissenschaften als Stipendiatin der Hans-Böckler-Stiftung. Seit Mai 2010 ist sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Erziehungswissenschaft an der Justus-Liebig-Universität in Gießen.

Produktdetails

Autoren Sonja Grabowski, Sonja Grabowsky
Verlag Psychosozial Verlag
 
Sprache Deutsch
Produktform Taschenbuch
Erschienen 01.09.2014
 
EAN 9783837922035
ISBN 978-3-8379-2203-5
Seiten 268
Abmessung 150 mm x 210 mm x 19 mm
Gewicht 314 g
Serien Forschung Psychosozial
Forschung Psychosozial
Thema Sachbuch > Geschichte > Zeitgeschichte (1945 bis 1989)

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