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Budapest, Mitte der sechziger Jahre. Ein Schriftsteller stößt auf die seltsam anziehende Fotografie einer jungen Frau. Ihre zarte Schönheit verbirgt Entsetzliches: Piroska, die «Vampirin von Töröks zentmiklós», wurde zehn Jahre zuvor für den Mord an fünf Mädchen hingerichtet. Der bizarre Fall hatte zunächst hohe Wellen geschlagen, wurde aber überraschend schnell für erledigt erklärt. Gebannt geht der Erzähler der Sache nach: Er reist an den Ort des Geschehens, stöbert Zeugen auf, stößt auf widersprüchliche Aussagen. Fest steht nur, dass Piroska sich als Prostituierte bei den nahe stationierten, unantastbaren Sowjetsoldaten verdingt hat. Aber dann erfährt er von einem Militärgürtel, der bei den Leichen lag - und blickt in die dunkle Seele der Stadt, in ein Gestrüpp von Angst und Lüge, Schweigen und Schuld.
Über mehrere Jahrzehnte arbeitete Szilárd Rubin an diesem posthum veröffentlichten Roman, der um ein bis heute in Ungarn nicht aufgeklärtes Verbrechen kreist. Ein Meisterstück zwischen Fiktion und Realität in der Art von Truman Capotes «Kaltblütig», ein fesselnder Kriminalfall und zugleich ein brillanter, dichter Roman. Rubin ist hier so konsequent, leidenschaftlich und radikal wie selten zuvor.
Über den Autor / die Autorin
Szilárd Rubin, geb. 1927 in Budapest, gest. im April 2010, veröffentlichte bereits seit den fünfziger Jahren Romane. Würdigung als Schriftsteller von Weltrang erfuhr der geistreiche Melancholiker aber erst in den letzten Jahren seines Lebens. So wurde die Kurze Geschichte von der ewigen Liebe , ursprünglich 1963 erschienen, erst 2004 in Ungarn wiederentdeckt. Als der Roman 2009 in deutscher Sprache herauskam, löste er Begeisterung aus: Ihm gebührt, schrieb die FAZ, ein Platz unter den aufregendsten Liebesromanen des 20. Jahrhunderts, auf Augenhöhe mit Scott Fitzgeralds Großem Gatsby .
Timea Tankó wurde 1978 in Leipzig geboren und verbrachte ihre Kindheit in Ungarn und Deutschland. Sie studierte in Leipzig Kulturwissenschaften und Übersetzung (Französisch, Spanisch). Seit 2003 übersetzt sie ungarische Literatur ins Deutsche, u. a. Antal Szerb, Krisztián Grecsó, Miklós Vajda und István Kemény.
Zusammenfassung
Budapest, Mitte der sechziger Jahre. Ein Schriftsteller stößt auf die seltsam anziehende Fotografie einer jungen Frau. Ihre zarte Schönheit verbirgt Entsetzliches: Piroska, die «Vampirin von Töröks zentmiklós», wurde zehn Jahre zuvor für den Mord an fünf Mädchen hingerichtet. Der bizarre Fall hatte zunächst hohe Wellen geschlagen, wurde aber überraschend schnell für erledigt erklärt. Gebannt geht der Erzähler der Sache nach: Er reist an den Ort des Geschehens, stöbert Zeugen auf, stößt auf widersprüchliche Aussagen. Fest steht nur, dass Piroska sich als Prostituierte bei den nahe stationierten, unantastbaren Sowjetsoldaten verdingt hat. Aber dann erfährt er von einem Militärgürtel, der bei den Leichen lag — und blickt in die dunkle Seele der Stadt, in ein Gestrüpp von Angst und Lüge, Schweigen und Schuld.
Über mehrere Jahrzehnte arbeitete Szilárd Rubin an diesem posthum veröffentlichten Roman, der um ein bis heute in Ungarn nicht aufgeklärtes Verbrechen kreist. Ein Meisterstück zwischen Fiktion und Realität in der Art von Truman Capotes «Kaltblütig», ein fesselnder Kriminalfall und zugleich ein brillanter, dichter Roman. Rubin ist hier so konsequent, leidenschaftlich und radikal wie selten zuvor.