Mehr lesen
Wie lässt sich Performance-Kunst in Erinnerung halten? Und wie lässt sich Performance-Kunst angemessen vermitteln? Die Performance Chronik Basel dokumentiert performative Arbeiten über bisher weitgehend unpublizierte Fotografien, zahlreiche ZeitzeugInnen-Interviews und Videostills, vor dem einsetzenden »Floating Gap« - der kollektiven Erinnerungslücke. In einem eng abgesteckten, exemplarischen Feld werden beispielhafte performative Praktiken von 1968 bis zur Mitte der 1980er Jahre aufbereitet und reflektiert.
Ausgangspunkt des vorliegenden Buches ist die Performance Chronik Basel online, ein kollaboratives Netzwerk von KünstlerInnen, WissenschaftlerInnen, VermittlerInnen, KuratorInnen und ZeitzeugInnen, das eine kritische Geschichtsschreibung von Performance Kunst in Anlehnung an Methoden der »Oral History« betreibt.
Inhaltsverzeichnis
9 - 20 Einleitung (Sabine Gebhardt Fink, Muda Mathis, Margarit von Büren)23 - 31 Performance Performativ (Anna Schürch)35 - 41 Die »Damengöttinnen am Äquator« (Monika Dillier, Sabine Gebhardt Fink, Muda Mathis, Lisa Stärkle)47 - 60 »There is no Style but Lifestyle« (Sabine Gebhardt Fink, Muda Mathis, Alex Silber)67 - 74 Die Videowochen im Wenkenpark Riehen (Reinhard Manz)79 - 88 »The Amazing Decade« (Sabine Gebhardt Fink)95 - 98 Alles bewegt sich und war unterwegs in Richtung Gegenwart (Sabine Gebhardt Fink, Jochen Gerz)105 - 109 Eine Architektur aus Luft und Volumina (Sabine Gebhardt Fink, Wolf D. Prix)115 - 123 »Performance's only Life is in the Present« (Margarit von Büren)129 - 137 Fotografien früher Performance-Kunst (Sabine Gebhardt Fink, Muda Mathis, Franz Mäder, Margarit von Büren)147 - 166 Bilderrepertoires zwischen sozialem Gedächtnis und Tradierung (Sigrid Schade, Silke Wenk)169 - 175 Der feministische Impetus (Sabine Gebhardt Fink, Muda Mathis, René Pulfer)179 - 190 Performances für die Kamera als Medienkritik (Sigrid Adorf)195 - 200 Performance als mediale physische Herausforderung (Sabine Gebhardt Fink, Muda Mathis, Gilli und Diego Stampa)209 - 218 Tanzperformance in der Schweiz (Dorothea Rust)221 - 223 Performance-Kunst in Basel (Jean-Christophe Ammann, Sabine Gebhardt Fink)227 - 241 Von »Sonic Theater«, Magnetbändern und »Anarcho-Klängen« (Ruth Lang)247 - 261 Über »Gleichgewichte«, wandernde Klänge und veränderte Stimmungen (Edu Haubensak, Ruth Lang)267 - 284 John Cage, Glenn Branca, Charlemagne Palestine (Ruth Lang, Valerian Maly)
Über den Autor / die Autorin
Sabine Gebhardt Fink, geboren 1966 in Öhringen, lebt in Basel und lehrt Kunst- und Kulturwissenschaft in Zürich, Bochum und Luzern.
Bericht
»Performances sind keine 'Werke', sondern Ereignisse. Das macht sie zu Problemkindern der Kunstgeschichte - und zeigt nicht zuletzt deren eng gesteckte Grenzen auf. Das Online-Projekt 'Performance Chronik Basel' geht da neue Wege. In einem soeben erschienenen Band stellen die AutorInnen dieses kollaborativen Netzwerks Ideen zur Archivierung des Flüchtigen vor und gehen gleich mit gutem Beispiel voran. In Anlehnung an die Methoden der 'Oral History' lassen sie in Zeitzeugeninterviews, Fotodokumenten und Videostill ein detailliertes Bild der Basler Performance-Szene von 1968 bis Mitte der Achtziger entstehen, das zugleich exemplarisch die Möglichkeiten einer kritischen Geschichtsschreibung der Performance aufzeigt.« artline