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Attil und Krimkilte - das ist die Geschichte der tragischen, am Ende tödlichen Begegnung zwischen dem Hunnenzar Attila und seiner schönen Gefangenen Krimkilte, beide im Westen besser bekannt aus dem Nibelungenlied als König Etzel und die Burgunderkönigin Kriemhild. Ihre Geschichte wird hier erstmals aus östlicher, aus hunnischer Sicht erzählt. Der Russlandforscher Kai Ehlers entdeckte das Epos 1992 in den Truhen des tschuwaschischen Nationaldichters Mischi Juchma, wo es es die Zeiten der stalinschen Repression überstanden hatte, nachdem tschuwaschische Autoren es Mitte des 19. Jahrhunderts aus der Vergessenheit der Geschichte gerettet hatten. Das Epos wurde Jahrhunderte lang im tschuwaschischen Volk von Mund zu Mund weitergegeben. Es ist nicht nur eine literarische Exotik; es öffnet auch einen bisher unbekannten Zugang zum Sagenkreis der Nibelungen. Es lässt einen Raum lebendig werden, der bis heute nicht nur hinter dem eisernen, sondern auch hinter einem mongolischen und einem hunnischen Vorhang verborgen war. Es ist der Raum zwischen Asien und Europa, in dem sich die Kulturen Eurasiens zu einer miteinander verwobenen Mythen-, Helden- und Sagenwelt verbinden. Hier öffnet sich das Abenteuer neuer Erkenntnisse zu bisher verschütteten Zusammenhängen unserer gemeinsamen eurasischen Geschichte.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Teil 1 Zum Geleit 7
Vorwort
Wie Attilas Kinder eine andere Seite der Geschichte aufblättern
Von Kai Ehlers 9
Wer war Attila?
Das Attila-Epos als neu entdeckter Teil des Nibelungen-Sagenkreises
Von Mario Bauch 15
Teil 2 Das tschuwaschische Original 27
Attil und Krimkilte
Das von Dichtern über die uralten
Tschuwaschen verfasste Heldengedicht 31
Nachwort
Die altertümliche Glocke - Entstehungsgeschichte, Hintergründe und Bewertungen der tschuwaschischen Ausgabe des Epos
Von Mischi Juchma 107
Briefzeugnisse zur Geschichte der Unterdrückung des Epos 125
Teil 3 Beiträge zur Forschung 129
Bulgaren - Vorfahren der Tschuwaschen. Das Vermächtnis der Hunnen-Tschuwaschen
Von Mischi Juchma 131
Parallelen zur deutschen und skandinavischen Nibelungensage
Von Mario Bauch 139
Das tschuwaschische Epos, die Nibelungensage und die römische Geschichtsschreibung - Anregungen und offene Fragen
Von Christoph Sträßner 143
Anhang 157
Anmerkungen 159
Chronologie 173
Namensregister 177
Abbildungsverzeichnis 183
Quellen- und Literaturangaben 185
Literatur 189
Biographisches 191
Dokumentation des tschuwaschischen Originals 193
Über den Autor / die Autorin
Kai Ehlers lebt in Hamburg und ist als freier Publizist u.a. für deutsche und schweizer Rundfunksender tätig; ausgedehnte Reisen durch verschiedene Regionen der ehemaligen Sowjetunion; Verfasser mehrerer Sachbücher zur postsowjetischen Transformation.