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Ehe Michela Murgia zur gefeierten Romanautorin (Accabadora: 40.000 verkaufteExemplare) wurde, verschlug es sie unter anderem in ein Callcenter, wosie am Telefon überrumpelten Hausfrauen Kirby-Staubsauger verkaufen sollte.Dass Callcenter zu den prekärsten Arbeitsplätzen gehören, ist bekannt - Murgiabeschreibt ihren sadistischen Alltag aber aus eigener Erfahrung: die stereotypenTelefonsätze, die halbseidenen Werbestrategien, die Hierarchien innerhalbder Firma und die billigen Motivationstechniken, mit denen zuerst diejungen Telefonistinnen und dann die möglichen Kundinnen der Firma auf denLeim gehen sollen.Alles höchst amüsant - freilich fügt Murgia in einem Nachwort hinzu, dass sieselbst kein bisschen darüber lachen kann. Ihr Buch sei aus der Wut über dieseunwürdigen Arbeitsverhältnisse entstanden, und als Zeugnis dieser Wut möchtesie es verstanden wissen: eigentlich kein Roman, sondern ein Exorzismus.
Über den Autor / die Autorin
Michela Murgia, geboren 1972 in Cabras/Sardinien, studierte Theologie und unterrichtete Religion. Nach einigen Jahren in Mailand lebt sie seit kurzem wieder in Sardinien.
Julika Brandestini, geboren 1980, studierte Kulturwissenschaften in Frankfurt/Oder, Almería und Macerata. Sie übersetzte u.a. Accabadora von Michela Murgia, wofür sie mit dem deutsch-italienischen Übersetzerpreis ausgezeichnet wurde. Sie lebt in Berlin.
Zusammenfassung
Ehe Michela Murgia zur gefeierten Romanautorin (Accabadora: 40.000 verkaufte
Exemplare) wurde, verschlug es sie unter anderem in ein Callcenter, wo
sie am Telefon überrumpelten Hausfrauen Kirby-Staubsauger verkaufen sollte.
Dass Callcenter zu den prekärsten Arbeitsplätzen gehören, ist bekannt – Murgia
beschreibt ihren sadistischen Alltag aber aus eigener Erfahrung: die stereotypen
Telefonsätze, die halbseidenen Werbestrategien, die Hierarchien innerhalb
der Firma und die billigen Motivationstechniken, mit denen zuerst die
jungen Telefonistinnen und dann die möglichen Kundinnen der Firma auf den
Leim gehen sollen.
Alles höchst amüsant – freilich fügt Murgia in einem Nachwort hinzu, dass sie
selbst kein bisschen darüber lachen kann. Ihr Buch sei aus der Wut über diese
unwürdigen Arbeitsverhältnisse entstanden, und als Zeugnis dieser Wut möchte
sie es verstanden wissen: eigentlich kein Roman, sondern ein Exorzismus.