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Anstelle eines »ästhetischen Denkens« verhandelt die Debatte um artistic research vor allem institutionenkritische Fragen wie die Verortung von Kunst als Forschung in der Bologna-Reform oder die Subsumption künstlerischer Praxis unter einen unangemessenen Begriff wissenschaftlicher Forschung. Was aber wäre die eigentliche epistemische Kraft von Kunst? Wären nicht sowohl die eingefahrenen Modelle der »Institution Kunst« als auch ein auf Propositionalität und Aussagewahrheit beschränkter Erkenntnisbegriff zu umgehen, um ästhetisches Denken umreißen zu können?
Im Buch werden dazu künstlerische und philosophische Positionen vorgestellt. Zudem entwirft eine Tool-Box eine alternative Karte von relevanten Feldern des ästhetischen Denkens, um der Debatte neue Begriffe an die Hand zu geben.
Mit Beiträgen von Florian Dombois, Alexander García Düttmann, Mira Fliescher, Jochen Gerz, Dieter Mersch, Isabel Mundry, Michaela Ott und Mirjam Steiner.
Inhaltsverzeichnis
4 - 13 Vorwort (Florian Dombois, Dieter Mersch)14 - 19 Palaver (Florian Dombois)20 - 27 '[Die] Sprache taugt nicht dazu, [die] Seele [zu] malen' (Mirjam Steiner)28 - 55 Nicht-Propositionalität und ästhetisches Denken (Dieter Mersch)56 - 67 Ein einfacher Gedanke (Jochen Gerz)68 - 87 Linien des Denkens im Komponieren (Isabel Mundry)88 - 101 Surf (Florian Dombois)102 - 121 Dividuelle Affekt-Artikulationen (Michaela Ott)122 - 133 Nie sollst du mich befragen (Alexander García Düttmann)134 - 301 Tool-Box (Mira Fliescher, Julia Rintz)302 - 303 Autorinnen und Autoren
Über den Autor / die Autorin
Florian Dombois ist bildender Künstler und beschäftigt sich mit Modellen, Landformen, Labilitäten, Seismik, wissenschaftlichen und technischen Fiktionen in unterschiedlichen Darstellungs- und Publikationsformaten. Ausstellungen im In- und Ausland. Seit 2011 ist er Professor an der ZHdK Zürich.
Mira Fliescher studierte Kunstgeschichte, Film- und Fernsehwissenschaft und Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum und schloss mit einer Arbeit zur politischen und ästhetischen Formierung von Raum und Gedächtnis in Buchenwald ab. Nach einem Stipendium am DFG-Graduiertenkolleg "Identität und Differenz" an der Universität Trier promovierte sie an der Hochschule für bildende Künste Braunschweig zu "Signaturen der Alterität". Seit 2011 ist sie Postdoc am Graduiertenkolleg "Sichtbarkeit und Sichtbarmachung. Hybride Formen des Bildwissens" in Potsdam und forscht dort zum ästhetischen Denken der Verzeichnung.
Dieter Mersch ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Freien Universität Berlin. Zahlreiche Veröffentlichungen vor allem zur Philosophie der Gegenwart.