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Christa Wolf (1929-2011), eine der profiliertesten deutschsprachigen Schriftstellerinnen, und Gerhard Wolf (geboren 1928), Autor, Herausgeberund Verleger, führten eine Lebensbeziehung von außerordentlicher Produktivität,eingebunden in Familie und Freundeskreis, in gesellschaftliche, kulturpolitische und vor allem literarische Zusammenhänge.Die Grundlage ihrer Partnerschaft, die sie in den 1950er-Jahren entwickelt haben, blieb auf Jahrzehnte tragfähig. Weder Christa noch Gerhard Wolf hatten das Gefühl, zurückstecken zu müssen, sie haben einander selbstverständlich unterstützt und konnten sich immer aufeinander verlassen, und sie waren beide flexibel und souverän genug, sich auch über klassische Geschlechterrollen hinwegzusetzen. Dass sie dieselben Bücher lasen, dieselben Theaterstücke sahen, mit gemeinsamen Freunden diskutierten, ähnliche Positionen zur zeitgenössischenLiteratur wie auch zur politischen Situation entwickelten - das alles verbreiterte und stabilisierte auch die Basis ihrer Beziehung und bliebihr Leben lang so.Sonja Hilzinger, profunde Wolf-Kennerin, arbeitet das Besondere der Lebenspartnerschaft von Christa und Gerhard Wolf heraus und entwirft so ein faszinierendes Doppelporträt.
Über den Autor / die Autorin
PD Dr. Sonja Hilzinger ist Privatdozentin für Neuere deutsche Literatur an der Universität Mainz, Fachfrau für DDR- und Exilliteratur, seit ihrer 1986 bei Metzler erschienenen Monographie als Kennerin des Werkes von Christa Wolf anerkannt. 1996 gab sie bei dtv ein Lesebuch mit Erzählungen von Anna Seghers heraus; zu der 13-bändigen Seghers-Taschenbuchausgabe im Aufbau Verlag schrieb sie die Nachworte. Derzeit arbeitet sie an einem Buch über Inge Müller. Sie lebt in Berlin.