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Fernando Pessoa hat zeitlebens Gedichte mit seinem eigenen Namen gezeichnet, er stellte sich selbst in sein System der Vielfalt und festigte so seine Maxime, »nicht nur ein einziger Dichter« zu sein. Im Konzert seiner Heteronyme Alberto Caeiro, Ricardo Reis und Álvaro de Campos ist der orthonyme, der eigentliche Pessoa eine bereichernde Stimme. Diese in ihrer Vielfalt und Schönheit erstmals auf Deutsch zu zeigen, unternimmt die kluge Auswahl von Inés Koebel. Überraschend ist das Wechselspiel zwischen sehr persönlichen, gelegentlich auch nüchternen Gedichten, dann aber auch
den humorvollen und kritischen, ja grotesken politischen Versen, die den in seiner Zeit Lebenden als aufmerksamen Beobachter ausweisen. Von 1911 datiert der erste Text, der letzte, 11 Tage vor seinem Tod geschrieben, von 1935.
Ein Pessoa ist zu entdecken, der uns bisher gefehlt hat und unsere Sicht auf dessen einmaligen Kosmos vervollständigt.
Über den Autor / die Autorin
Fernando Pessoa (1888-1935), der wohl bedeutendste moderne Dichter Portugals, ist auch bei uns mit dem Buch der Unruhe bekannt geworden. Er gehört zu den großen literarischen Erneuerern, ist nicht nur der Begründer der modernen Dichtung seines Landes, sondern eine der Schlüsselfiguren in der Entwicklung der zeitgenössischen Dichtung überhaupt. Er schuf nicht nur Gedichte und poetische Prosatexte verschiedenster, ja widersprüchlichster Art, sondern Verkörperungen der Gegenstände seines Denkens und Dichtens: seine Heteronyme. Er gab seinem vielfältig gespaltenen Ich die Namen Alberto Caeiro, Ricardo Reis, Álvaro de Campos und eben Pessoa, das im Portugiesischen so viel wie 'Person, Maske, Fiktion, Niemand' bedeutet.
Zusammenfassung
Fernando Pessoa hat zeitlebens Gedichte mit seinem eigenen Namen gezeichnet, er stellte sich selbst in sein System der Vielfalt und festigte so seine Maxime, »nicht nur ein einziger Dichter« zu sein. Im Konzert seiner Heteronyme Alberto Caeiro, Ricardo Reis und Álvaro de Campos ist der orthonyme, der eigentliche Pessoa eine bereichernde Stimme. Diese in ihrer Vielfalt und Schönheit erstmals auf Deutsch zu zeigen, unternimmt die kluge Auswahl von Inés Koebel. Überraschend ist das Wechselspiel zwischen sehr persönlichen, gelegentlich auch nüchternen Gedichten, dann aber auch
den humorvollen und kritischen, ja grotesken politischen Versen, die den in seiner Zeit Lebenden als aufmerksamen Beobachter ausweisen. Von 1911 datiert der erste Text, der letzte, 11 Tage vor seinem Tod geschrieben, von 1935.
Ein Pessoa ist zu entdecken, der uns bisher gefehlt hat und unsere Sicht auf dessen einmaligen Kosmos vervollständigt.
Zusatztext
Der ›eigentliche‹ Fernando Pessoa in einer geglückten zweisprachigen Ausgabe von Ines Koebel
Bericht
Pessoa bettet das Nichts des Lebens immer wieder in Gedichte, die berauschend und gefährlich sind wie Wein. Elke Engelhardt Fixpoetry 20140711