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A. V. Thelens Roman "Die Insel des zweiten Gesichts" wurde bislang vom literarischen Fachpublikum unterschätzt. Dies liegt zum einen in der Tatsache begründet, dass der Roman überwiegend als Autobiographie rezipiert wurde, zum anderen fehlt es an Untersuchungen zur kritischen Reflexion des Faschismus. Michael Neumann analysiert den Roman in seiner komplexen ästhetischen Strukturierung und relativiert die kategoriale Dichotomie von Realität und Fiktion. Des Weiteren arbeitet der Autor die Bezüge zum Schelmenroman heraus. Der pikarische Held wird als moralischer Widerständler im Kontext totalitärer Tendenzen der bürgerlichen Gesellschaft anhand von ausgewählten Beispielen vergleichend konturiert.
Inhaltsverzeichnis
I. Autobiographie oder Roman - Texttheoretische Überlegungen zur Eigenart "angewandter Erinnerungen".- II Probleme ästhetischer Identität.- III. Epische Makrostrukturen.- IV. Faschismus und Geschichte.- V. Faschismus und Individuum.- VI. Literatur als vermeintlicher Fluchtraum.- Anhang A: Briefe.- Anhang B: Glossar.- Nachwort.
Über den Autor / die Autorin
Michael Neumann ist Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Katholischen Universität Eichstätt. Er beschäftigt sich vorrangig mit Literatur der Klassik und Romantik, mit der Geschichte der Erzählliteratur sowie mit Literatur und Anthropologie. Ein weiterer Schwerpunkt bildet das Werk Thomas Manns, zu dem er zahlreiche Aufsätze veröffentlicht hat.