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Was passiert mit der Heimat, wenn man sie verlässt? Interkulturelle Kommunikation: Wie Hintergründe prägen Geschichten zum Thema Freiheit, Autonomie, Migration
In seinen Geschichten werden die Freiheit, Autonomie, Migration und soziales Zusammenleben thematisiert. Inspiriert von Friedrich Dürrenmatts Text "Die Schweiz ein Gefängnis" hat er seine Erfahrungen aus 15 Jahren Haft und 15 Jahren Leben in der Schweiz in einem spannenden Vergleich festgehalten. Seine Themen schöpft Ali Biçer aus der Kenntnis und Verwurzelung in den beiden Kulturkreisen, in denen er lebt. In diesem Band verdichtet er Beobachtungen aus seiner Migrationserfahrung zwischen Türkei und Schweiz zu einfachen märchenhaften Texten. Seine Parabeln sind voller Lebensfreude und Energie und bieten zugleich tiefgründige, philosophische Betrachtungen.
Aus dem Inhalt Heimat und Freiheit Dürrenmatt und die Schweiz Die Schweiz ein Gefängnis? Das achte Wunder Der vorwitzige Hahn Das Märchen vom Uhu Die Pferde Gottes Jasmin
Über den Autor / die Autorin
Ali Biçer ist ein in der Türkei geborener schweizerisch-kurdischer Schriftsteller. Nach fünfzehn Jahren politischer Gefangenschaft erhielt er das Asylrecht in der Schweiz. Er betreibt in Bern das Restaurant Ali-Baba. Er kocht so gern, wie er schreibt, denn ein Gericht soll seiner Meinung nach wirken wie ein gutes Gedicht.
Zusammenfassung
Märchenhafte Geschichten
Der schweizerisch-kurdische Schriftsteller Ali Biçer ist in zwei Kulturkreisen stark verwurzelt. Seine Themen schöpft er aus dem Spannungsfeld zwischen der Türkei – in welcher er als Kurde und Alevit zu zwei Minderheiten gehörte – und der Schweiz. In diesem Band verdichtet er seine Beobachtungen und Erfahrungen zu einfachen, märchenhaften Texten voller Lebensfreude und Energie und bietet zugleich tiefgründige, philosophische Betrachtungen.
Die ersten Lebensjahre im anatolischen Dorf haben den Autor stark geprägt. Da war sein schamanischer Grossvater, der Kranke heilen konnte. Der frühe Tod des Vaters, das Leben und Leiden seiner Mutter als Witwe in der fremden Grossfamilie, die Dorfgemeinschaft mit ihren vielfältigen Gesetzen – dies alles findet sich in seinen Märchen wieder, übersetzt in eine Sprache, die das Archaische-Mythische durchscheinen lässt.
Als einer, der seine Heimat verlassen musste, in der er während 15 Jahren der Freiheit vollkommen beraubt gewesen war, hinterfragt Biçer die gängigen Vorstellungen über Heimat und Freiheit. Wer nie die Heimat verlassen musste, wird nie wissen, wie sich Freiheit und Enge in der Fremde anfühlen. Und wer nicht mehr in der ursprünglichen Heimat lebt, hat das Freiheitsgefühl der selbstverständlichen Zugehörigkeit verloren. Aber er entdeckt auch, dass Heimat sich neu bilden kann, an jedem Ort der Erde.
Ali Biçer ist trotz oder dank seiner Erfahrungen neugierig auf das Leben wie der kleine Hahn Blankpopo in der gleichnamigen Geschichte. Seine Märchen sind wunderbare Parabeln, die oft mehr mit dem Alltag der Gegenwart zu tun haben, als man im ersten Augenblick annehmen würde.
