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David Cronenberg wurde 1943 in Toronto als Sohn eines Schriftstellers und einer Musikerin geboren. Nachdem er Biologie und Literatur studiert hatte, kam er Ende der 1960er Jahre zum Film. Mit Werken wie Parasiten-Mörder (1975) wurde er zum Mitbegründer des "Body-Horror"-Genres, in dem die Deformation und Zerstörung des menschlichen Körpers im Mittelpunkt steht. In seinen späteren Filmen stellt er das Thema der Gewalt in einen soziokulturellen Zusammenhang (z.B. A History of Violence, 2005) und beschäftigt sich verstärkt mit den psychischen Konflikten seiner Figuren (z.B. Spider, 2002; Eine dunkle Begierde, 2011).
Mit Beiträgen von Joachim F. Danckwardt, Helmut Däuker, Stefan Hinz, Signe Mähler, Christiane Mathes, Manfred Riepe, Marcus Stiglegger, Christoph E. Walker und Angelika Zitzelsberger-Schlez
Die Schriftenreihe Im Dialog: Psychoanalyse und Filmtheorie basiert auf den gleichnamigen Mannheimer Filmseminaren im Cinema Quadrat. Psychoanalytiker und Filmwissenschaftler widmen sich in den Bänden jeweils einem herausragenden Regisseur und beleuchten die Themen, Motive und Strukturen der Filme und des Gesamtwerks unter der Oberfläche der filmischen Erzählungen.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Vorwort
Auf dem Weg zum Neuen Fleisch Motive und Kontinuitäten im filmischen uvre von David Cronenberg
Marcus Stiglegger
Sprich nicht. Zeig mir deinen Zorn Die Funktion des Sprechens und der Sprache in David Cronenbergs Die Brut (1979)
Manfred Riepe
Die Maschinen des Begehrens Die Fleischeslust der Medien in David Cronenbergs Videodrome (1983) und eXistenZ (1999)
Christiane Mathes
Das verspielte Ich Zu David Cronenbergs eXistenZ (1999)
Helmut Däuker
"Von Anfang an machen wir uns etwas vor" Einige psychoanalytische Überlegungen zu David Cronenbergs M. Butterfly (1993)
Ralf Zwiebel
Crash (1996) Oder: Wann ist ein Paar ein Paar?
Joachim F. Danckwardt
Spider (2002) Verstrickt in das Gespinst der Erinnerungen
Angelika Zitzelsberger-Schlez
Eine dunkle Begierde oder eine gefährliche Methode? Zur Figur der Sabina Spielrein in David Cronenbergs Spielfilm Eine dunkle Begierde (2011)
Signe Mähler
Psychoanalytischen Anmerkungen zu David Cronenbergs Eine dunkle Begierde (A Dangerous Method, 2011)
Christoph E. Walker
Cosmopolis: Kapitalismuskritik oder Krankengeschichte? Anmerkungen zu David Cronenbergs Film von 2012
Stefan Hinz
Über den Autor / die Autorin
Joachim F. Danckwardt, Dr. med., ist Psychoanalytiker und Psychiater. Von 1962 bis 1998 war er im Vorstand der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV/IPV), von 1964 bis 1966 dessen Vorsitzender. Seine Schwerpunkte sind: Prozessforschung in der Psychoanalyse . Zahlreiche Veröffentlichungen.
Bericht
"Das Cinema Quadrat in Mannheim hat sich bereits seit längerer Zeit einen guten Ruf in der interdisziplinären Vermittlung von Psychoanalyse und Filmtheorie aufgebaut. Nach Filmemachern wie Pier Paolo Pasolini und Darren Aronofsky widmeten sich die teilnehmenden Vortragenden im März 2013 dem kanadischen Regisseur David Cronenberg. Dass dieser ein idealer Filmemacher für den filmwissenschaftlich-psychoanalytischen Diskurs ist, sieht man nicht erst in seinem unterschätzten Film A Dangerous Method (2011)." Senad Halilbasic, RAY, März 2014 "Ein schönes, anspruchsvolles Buch für den an Psychoanalyse und Kino gleichermaßen interessierten Cronenbergianer." Philipp Noltensmeier, dasdasfantastischemagazin.de, Dezember 2013