Mehr lesen
"Vielleicht gibt es keine andere Art, das Sein zu verstehen, als durch Kunst?" Wie in der Nobelpreisrede selbst konzentriert sich Nadine Gordimer auch in den anderen Essays dieses Bandes auf die Wahrheitssuche - geleitet von der Gewißheit, daß die Wahrheit, wenn sie nur unbeirrbar genug verfolgt wird, zum Verständnis des Seins führt. Aus ihrer südafrikanischen Position - zwischen erster und dritter Welt - schreibt Nadine Gordimer brillante Essays über afrikanische Schriftsteller wie Nagib Machfus und Chinua Achebe und über den israelischen Autor Amos Oz, der in ihren Augen wie sie versucht, die Wahrheit als Grundlage des Verständnisses zwischen zwei Völkern zu vermitteln. Hinzu kommen ein Aufsatz über den von ihr geliebten Joseph Roth und eine Auseinandersetzung mit der Nemesis realistischer Schriftsteller: die detektivische Neugier der Leserinnen und Kritikerinnen, die immer versuchen, die realen Vorbilder fiktiver Gestalten zu erraten.
Inhaltsverzeichnis
Schreiben und Sein. Die Nobelpreisrede. Joseph Roth. Das Labyrinth des Reiches und des Exil. Adams Rippe. Fiktionen und Realitäten. An einem Sonnenaufgang hängend. Zeugnis und Literatur im revolutionären Schreiben. Zaabalawi: Die verborgene Seite. Die Kairoer Triolgie Nagib Machfus. Die Yamswurzel und das Messer. Termitenhügel in der Savanne Chinua Achebe.
Über den Autor / die Autorin
Nadine Gordimer, 1923 in Transvaal geboren, beschäftigte sich in ihren Erzählungen mit dem Leben in Südafrika unter den Bedingungen der Apartheidpolitik. Bekannt wurde sie durch Romane wie "Fremdling unter Fremden", "Der Ehrengast", "Burgers Tochter" oder "Julys Leute". 1991 erhielt Nadine Gordimer den Nobelpreis für Literatur. Die Autorin verstarb im Juli 2014.