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Eine Niere bekommt man in Indien für 300 Euro, ein afrikanisches Adoptivkind »kostet« mit allen notwendigen Papieren 20000 Euro, eine Frau ist in Albanien unter Umständen schon für 800 Euro zu haben. Hieß es nicht immer: Der Mensch ist keine Ware? Tatsächlich werden Menschenleben inzwischen überall ökonomisch bewertet, auch in Deutschland: In Krankenhäusern, Behörden und Personalabteilungen denkt man nach über Fragen wie: »Lohnt« sich eine Ampel, wenn man den Wert eines Lebens mit 1,2 Millionen ansetzt? »Lohnt« es sich, 75jährigen noch neue Hüften einzusetzen? Doch darf man solche Fragen überhaupt stellen? Ist es legitim, die Würde des Menschen ökonomisch zu relativieren?»Was bin ich wert?«: Mit dieser Frage hat sich Jörn Klare auf eine sehr persönliche Recherchereise ins Reich der Menschenwertberechner gemacht. Sie führt ihn auf Ämter und ins Gefängnis, zu Politikern und Philosophen, zu Ärzten und Gesundheitsökonomen, aber auch zu seiner kleinen Tochter. Ganz am Ende steht eine konkrete Zahl, auf Euro und Cent genau. Und die Erkenntnis: Die Würde des Menschen ist antastbar - zumindest wenn es sich »lohnt«.
Über den Autor / die Autorin
Jörn Klare, geb. 1965, schreibt Reportagen und Features, unter anderem für den Deutschlandfunk und Die Zeit . Für sein Feature "Der Weltgerechtigkeitsbasar" erhielt er 2008 den Robert-Geisendörfer-Preis der EKD.
Zusammenfassung
Eine Niere bekommt man in Indien für 300 Euro, ein afrikanisches Adoptivkind »kostet« mit allen notwendigen Papieren 20000 Euro, eine Frau ist in Albanien unter Umständen schon für 800 Euro zu haben. Hieß es nicht immer: Der Mensch ist keine Ware? Tatsächlich werden Menschenleben inzwischen überall ökonomisch bewertet, auch in Deutschland: In Krankenhäusern, Behörden und Personalabteilungen denkt man nach über Fragen wie: »Lohnt« sich eine Ampel, wenn man den Wert eines Lebens mit 1,2 Millionen ansetzt? »Lohnt« es sich, 75jährigen noch neue Hüften einzusetzen? Doch darf man solche Fragen überhaupt stellen? Ist es legitim, die Würde des Menschen ökonomisch zu relativieren?
»Was bin ich wert?«: Mit dieser Frage hat sich Jörn Klare auf eine sehr persönliche Recherchereise ins Reich der Menschenwertberechner gemacht. Sie führt ihn auf Ämter und ins Gefängnis, zu Politikern und Philosophen, zu Ärzten und Gesundheitsökonomen, aber auch zu seiner kleinen Tochter. Ganz am Ende steht eine konkrete Zahl, auf Euro und Cent genau. Und die Erkenntnis: Die Würde des Menschen ist antastbar – zumindest wenn es sich »lohnt«.
Zusatztext
»Anstatt zu moralisieren, fächert der Autor die teils erstaunlichen, teils unerträglichen Positionen minutiös auf. Wie viel gäbe ein Händler auf dem grauen Markt für seine Nieren? Die zusammengetragenen Zahlenkolonnen wirken inmitten des scheinbar naiven Plaudertons von ganz allein immer absurder und bedrückender.«
Bericht
»Am Ende der sehr persönlichen und unterhaltsamen Recherchereise steht eine Zahl. Und die Erkenntnis, dass in der Wirtschaft - und dabei vor allem im Gesundheitssystem - nicht immer nur der ökonomisch ausgerechnete Wert eines Menschen zählen darf.« Martin Greive DIE WELT 20100613