Mehr lesen
Stefan Mächler, Daniel Ganzfried, Eva Lezzi, Julius H. Schoeps, Klaus Harpprecht, Henryk M. Broder und andere diskutieren im vorliegenden Band in pointierten Beiträgen Themen wie: Verdrängung und Trauma, die paranoiden Züge unserer Gedenkkultur, falsche Identitäten, eingebildete Erinnerungen an die Shoah.
Söhne ehemaliger SS-Offiziere als Rabbiner in Jerusalem, "eingebildete Juden" wie Binjamin Wilkomirski oder Edith "Lea" Rosh, die in einer schlechten Welt die besseren Menschen sein wollen, die Finkelstein-Debatte - das alles sind Beispiele für die Psychopathologie unserer Gesellschaft, Symptome für die "deutsch-jüdische Anormalität" (Schoeps). Das Trauma besitzt ein suggestives Potential: die komplizierte Welt wird sauber in Opfer und Täter eingeteilt. Die Opfer-Sehnsucht ist bei den Kindern von Nazis besonders groß. Unter ihnen gibt es auffallend viele Konvertiten zum Judentum.
Über den Autor / die Autorin
Dr. Irene A. Diekmann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neuere Geschichte II an der Universität Potsdam und stellvertretende Direktorin des Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien an der Universität Potsdam.
Julius H. Schoeps, geb. 1942 in Schweden, ist mütterlicherseits ein Nachfahre der Familie Mendelssohn-Bartholdy. Er studierte in Erlangen und Berlin Geschichte, Geistesgeschichte, Politische Wissenschaft und Theaterwissenschaft. 1974-1992 Professor an der Universität Duisburg, seit 1992 Professor für Neuere Geschichte und Direktor des Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien an der Universität Potsdam. Verfasser zahlreicher Veröffentlichungen zur deutsch-jüdischen Geschichte.