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Seitdem diese Arbeit geschrieben worden ist, hat das Interesse an der Lei stungsmotivation als psychologischem Forschungsthema stark zugenommen. Dieses Interesse bezieht sich vor allem auf die Attributionstheorie, die es er moglicht, die kognitiven Prozesse bei der Interpretation von Handlungen zu erfassen (vgl. Kap. 2.2 dieser Arbeit). Diese sog. "kognitive Wende" in der Motivationspsychologie wird als ent scheidende Weiterentwicklung im Bereich der Motivationsforschung angesehen. Demgegeniiber wird in der Arbeit die Unzulanglichkeit eines derartigen theo retischen Ansatzes aufgewiesen, der Motive als ein "perpetuum mobile" auf f~t, das - pointiert formuliert - einmal in Schwung gekommen, sich konti nuierlich und unveranderlich in den innerpsychischen Prozessen des Individuums reproduziert. Eine als relevant zu bezeichnende Weiterentwicklung der Motivationstheorie ist nur zu erwarten, wenn die Handlung, auf die sich das Motiv bezieht, in die Analyse einbezogen wird. Nur dadurch ist eine Integration der Gesamtheit innerpsychischer Prozesse, die sich auf die Zielsetzung und die Ausfiihrung und Kontrolle der Handlung beziehen, zu erreichen. Dieser Zusammenhang wird hier am Beispiel schulischen Lernens entwickelt, indem der Lernproze~ als Zu sammenfassung motivationaler und kognitiver Prozesse beim Handeln, hier der wsung von Aufgaben, aufgearbeitet wird.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung.- 2. Die innerpsychische Struktur des Leistungsmotivs.- 2.1 Anspruchsniveausetzung.- 2.2 Attribuierung.- 2.3 Genese des Konzepts eigener geringer Fähigkeit.- 2.4 Konzept eigener geringer Fähigkeit und Unsicherheit über die eigenen Auffassungen.- 2.5 Konzept eigener geringer Fähigkeit und soziale Abhängigkeit.- 3. Leistungsmotivation und Problemlösen.- 3.1 Modelle über den Zusammenhang von Problemlösen und Leistungsmotivation.- 3.2 Leistung und Leistungsangst.- 3.3 Problemlösestrategien und Motivation.- 3.4 Vorschulische Sozialisationsbedingungen von Problemlösestrategien.- 4. Gesellschaftliche und soziale Bedingungen der Leistungsmotivation am Beispiel der schulischen Sozialisation.- 4.1 Funktionen schulischer Ausbildung.- 4.2 Durchsetzung der Selektion im Unterricht.- 4.3 Bewertung der Leistung und Motivation.- 4.4 Das Interesse am Lernen.- 5. Schlußbemerkungen.- 6. Pädagogische Konsequenzen.- 7. Zusammenfassung.