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"Der Aufstand der Gegenwart" - Ereignistheoretische Analyse der Kontroversen um Rainer-Werner Fassbinders Skandalstück "Der Müll, die Stadt und der Tod"

Deutsch · Taschenbuch

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Beschreibung

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Magisterarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,6, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Theater- und Medienwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Im Herbst 2009 feierte eine Inszenierung von drei Stücken Rainer-Werner Fassbinders Premiere am Mülheimer Theater an der Ruhr. Unter den Stücken befand sich auch das 1974 geschriebene und zwei Jahre später veröffentlichte Stück 'Der Müll, die Stadt und der Tod' (im Folgenden 'Müll'). Es war die erste, wiederholt öffentlich aufgeführte Inszenierung des Stücks an einer deutschen Bühne. Das hat seine Gründe. Der Inhalt des Stücks löste innerhalb eines Jahrzehnts drei Kontroversen aus, 1975, 1984 und 1985, die zuerst in lokalen, später auch in überregionalen und internationalen Print- und Bildmedien ausgetragen wurden. Die Debatten gehören zu den intensivsten und langwierigsten künstlerischen und politischen Auseinandersetzungen, die in der deutschen Nachkriegsgeschichte von einem literarischen Text ausgegangen sind. Im Stück 'Müll' präsentierte Fassbinder mit dem 'Reichen Juden' eine namenlose jüdische Hauptfigur, die von Habgier, Rachsucht und Geilheit getrieben wird. An besonders dieser, aber auch an weiteren Figurenzeichnungen und am Inhalt des Stücks allgemein entzündeten sich die genannten Kontroversen. Darüber hinaus wurde wiederholt der Vorwurf laut, das Stück, seine Figuren und auch Fassbinder als Autor seien antimsemitisch. Das Stück 'Müll' und die dadurch ausgelösten Kontroversen stehen exemplarisch für das Spannungsverhältnis von unverarbeiteter, deutscher Geschichte und dem vitalen Wunsch nach einer unbelasteten und lebenswerten Zukunft. Die nationalsozialistische Vergangenheit der Deutschen und die daraus resultierende Arbeit an der Erinnerung und an der Schuld ist nicht nur ein Hauptthema des hier vorgestellten Stücks, sondern muss auch bei der Lektüre der Arbeit stets mitbedacht werden. Die Bandbreite der in Fassbinders 'Müll' angesprochenen Themen und die Reichweite der darauffolgenden Kontroversen haben gezeigt, dass das Stück nicht lediglich aus literatur- bzw. theaterwissenschaftlicher Perspektive diskutiert wurde, sondern verschiedenste Bereiche der Gesellschaft, wie Politik, Wirtschaft, Justiz, Religion, Medien und die Geschichtswissenschaft, zum lebhaften Debattieren angeregt hat. Daher wählt diese Arbeit keinen primär theater- oder medienwissenschaftlichen Zugang zur Thematik, sondern bezieht auch geschichts- und kommunikationswissenschaftliche, psychologische sowie soziologische Theorien und Modelle mit ein.

Über den Autor / die Autorin










Michael Schmitt wurde in Würzburg geboren. Der Diplom-Sozialpädagoge (FH) sowie B. A. Sportwissenschaftler und Pädagoge sammelte sowohl im Rahmen seiner Festanstellung in der ambulanten Jugendhilfe als auch als Freiberufler vielfältige Erfahrungen in Sport und Pädagogik mit unterschiedlichen Zielgruppen. Seine praktische Arbeit steht stets im Zusammenhang mit fundiertem theoretischen Wissen. Seine Kernkompetenz ist das menschliche Miteinander.

Produktdetails

Autoren Michael Schmitt
Verlag Grin Verlag
 
Sprache Deutsch
Produktform Taschenbuch
Erschienen 12.11.2010
 
EAN 9783640721610
ISBN 978-3-640-72161-0
Seiten 120
Abmessung 148 mm x 210 mm x 8 mm
Gewicht 186 g
Serien Akademische Schriftenreihe
Akademische Schriftenreihe, Bd. V158693
Akademische Schriftenreihe
Akademische Schriftenreihe Bd. V158693
Thema Geisteswissenschaften, Kunst, Musik > Kunst > Theater, Ballett

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