Mehr lesen
Dies ist der vierte Teil der Tagebücher des jüdischen Romanisten Victor Klemperer. Nach der Nazizeit beginnt für ihn das Leben in der sowjetischen Besatzungszone, später der DDR. Der Hörer erlebt in Klemperer einen Menschen mit allen Höhen und Tiefen: schwankend in seinen Ansichten über den Kommunismus, manchmal aufmüpfig, dann wieder ängstlich. Die Illustration mit zeitgenössischen Tondokumenten durch Klaus Schlesinger und die Stimme Udo Samels machen auch den vierten Teil der Tagebücher zu einem außergewöhnlichen Hörerlebnis.
Über den Autor / die Autorin
Victor Klemperer wurde 1881 in Landsberg/Warthe als achtes Kind eines Rabbiners geboren. 1890 übersiedelte die Familie nach Berlin, wo der Vater zweiter Prediger einer Reformgemeinde wurde. Er studierte von 1902 bis 1905 Philosophie, Romanistik und Germanistik in München, Genf, Paris, Berlin. Bis er 1912 das Studium in München wieder aufnahm, lebte er in Berlin als Journalist und Schriftsteller.§1940 erfolgte eine Zwangseinweisung in ein Dresdener Judenhaus. Nach seiner Flucht aus Dresden im Februar 1945 kehrte Klemperer im Juni aus Bayern nach Dresden zurück. 1950 wurde Abgeordneter des Kulturbundes in der Volkskammer der DDR und erhielt 1952 Nationalpreis III. Klasse. 1960 verstarb Victor Klemperer in Dresden.§Geschwister-Scholl-Preis 1995.
Udo Samel ist ein bekannter Schauspieler. Er wurde einem großen TV-Publikum als Franz Schubert in dem ZDF-Dreiteiler "Mit meinen heißen Tränen" (1986) bekannt. Für die Darstellung erhielt er den Adolf-Grimme-Preis in Gold.
Klaus Schlesinger, geb. 1937 in Berlin, besuchte nach seiner Ausbildung zum Chemie-Laborant einige Semester die Ingenieur-Schule. Bis 1963 arbeitet er in Betriebs- und Universitätslabors. Von 1964-65 absolvierte er einen Reportage-Kurs bei der 'Neuen Berliner Illustrierten' unter Leitung des Schweizer Reporters Jean Villain. Seine erste Erzählung erschien 1960 in der 'Neuen Deutschen Literatur'. 1979 wurde er wegen seines Protestes gegen die Verurteilung des Schriftstellers Stefan Heym aus dem DDR-Schriftstellerverband ausgeschlossen und übersiedelte ein Jahr später nach Westberlin. 1991 zog er wieder in den Ostteil der Stadt. Im Jahr 2000 erhielt Klaus Schlesinger den Erich Fried Preis. Der Autor starb am 11.5.2001 im Alter von 64 Jahren an Leukämie.