vergriffen

Kunst sammeln, Kunst handeln - Beiträge des Internationalen Symposiums in Wien

Deutsch, Englisch · Fester Einband

Beschreibung

Mehr lesen

Es gilt inzwischen als Tatsache, dass der Kunsthandel tief in den nationalsozialistischen Kunst- und Kulturgutraub verstrickt gewesen ist - der wiederum als Teil der nationalsozialistischen Verfolgungs-, Vertreibungs- und schließlich Vernichtungspolitik betrachtet werden muss.

Kunst- und Antiquitätenhandlungen sowie Antiquariate in jüdischem Eigentum wurden arisiert, entzogen oder zwangsweise aufgelöst, Warenbestände veräußert und Sammlungen zerschlagen. Verfolgte Jüdinnen und Juden sahen sich gezwungen, privaten Kunstbesitz und Bibliotheken weit unter dem tatsächlichen Wert an Händler und Händlerinnen regelrecht zu verschleudern, um ihre Flucht oder diskriminierende Steuern bezahlen zu können. Der Kunsthandel zählte zu den großen Profiteuren dieser gewaltsamen rassistischen Umverteilungsmaßnahmen.

In den rund 30 Beiträgen von internationalen HistorikerInnen und KunsthistorikerInnen wird zum einen die Schlüsselrolle des Kunsthandels in diesem Prozess beleuchtet. Zum anderen werden die Voraussetzungen bzw. die Folgen dieser Entwicklungen bis hin zur Gegenwart analysiert.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort
Editorial

Museen und Mäzene
"Jüdisches" Mäzenatentum und die Österreichische Galerie 1903 bis
Monika Mayer

Die Beschlagnahmung jüdischer Kunstsammlungen 1938/39 in München
Ein Forschungsprojekt der Staatlichen und Städtischen Museen in München zum
Schicksal jüdischer Kunstsammler und Kunsthändler
Vanessa-Maria Voigt / Horst Kesler

Von "Handelnden" und handelnden Personen
Franz Eder

Der Kunsthändler Adolf Weinmüller (München/Wien) und seine Rolle bei der "einheitlichen Neuregelung des Deutschen Kunsthandels"
Meike Hopp

Spuren und Boten: Die Kunsthandlung E. Hirschler & Comp.
Dieter J. Hecht

"Die Versicherung ihrer Treue zu mir ... hat mir Hoffnung gegeben dass vielleicht doch noch nicht alles verloren ist" (Friedrich Welz an Anton Steinhart, 1946) Briefe des internierten Galeristen aus dem Camp Marcus W. Orr
Gerhard Plasser

Die "Connection" Bad Aussee - Berlin - Linz
Kunsthandel mit Folgen
Michael John

The Road to Recovery: From the Central Collecting Points to a Safe Haven - the J.R.S.O. Dossier
Shlomit Steinberg

The Dutch Art Market 1930-1945 and Dutch Restitution
Policy Regarding Art Dealers
Floris Kunert / Annemarie Marck

Alfred Flechtheim, Alexander Vömel und die Verhältnisse in Düsseldorf 1930 bis
Roswitha Neu-Kock

"Ich bin nicht Beckmanns Kunsthändler"
Alfred Flechtheim und seine Künstlerverträge, erläutert am Beispiel von Max Beckmann
Andrea Christine Bambi

Die Rezeption der Kunst aus der Südsee in der Zwischenkriegszeit:
Eduard von der Heydt und Alfred Flechtheim
Esther Tisa Francini

Bernhard A. Böhmer
Ein unbekannter Bildhauer brilliert im NS-Kunsthandel
Meike Hoffmann

Karl Buchholz - Ein Saboteur nationalsozialistischer Kunstpolitik mit Auftrag zur "Verwertung entarteter Kunst"
Anja Tiedemann

Ferdinand Möller - Ein unbeugsamer Vertreter der Kunst der Moderne
Katrin Engelhardt

The Irmgard Burchard Tableaux: An Anti-Nazi Dealership in 1930s Switzerland
Lucy Watling

The Dealer and the Museum: C. T. Loo (1880-1957), the Freer Gallery of Art, and the American Asian Art Market in the 1930s and 1940s
Dorota Chudzicka

Wiener Kunstgewerbe in den Städtischen Sammlungen. Einblicke in die Erwerbsstrategien der Jahre 1938 bis 1945
Eva-Maria Orosz

The Expropriation of Jewish Collections of Fine Arts and their Transfer to the State Collections under the Slovak State (1939-1945)
Jana Svantnerova

Evelyn Tucker: An Enforcer of Restitution Policy in U.S. Occupied Austria
Anne Rothfeld

Reste der Masse Adria im Jüdischen Museum Wien
Wiebke Krohn

Zu groß für Einen.
Zum An- und Verkauf großer Sammlungen durch Konsortien am Beispiel Figdor
Lynn Rother

Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Verzeichnis der AutorInnen

Über den Autor / die Autorin

Eva Blimlinger, Historikerin und Beamtin, externe Lehrbeauftragte an den Universitäten Wien, Salzburg, Klagenfurt und für angewandte Kunst, seit 1999 Forschungskoordinatorin der Historikerkommission, Publikationen zu Alltags- und Frauengeschichte, seit 1986 Mitarbeit in Bildungs- und Forschungsprojekten, Zahlreiche Publikationen, u.a. Heinz Blaumeiser, Eva Blimlinger, Alle Jahre wieder. Weihnachten zwischen Kaiserzeit und Wirtschaftswunder. Bd. 25 der Reihe "Damit es nicht verlorengeht...." Hg.v. Michael Mitterauer und Peter Paul Kloß, Böhlau Verlag, Wien, Köln 1993. Mitherausgeberin der Veröffentlichungen der Historikerkommission.

Produktdetails

Mitarbeit Blimlinge (Herausgeber), Ev Blimlinger (Herausgeber), Eva Blimlinger (Herausgeber), Maye (Herausgeber), Mayer (Herausgeber), Monika Mayer (Herausgeber)
Verlag Böhlau Wien
 
Sprache Deutsch, Englisch
Produktform Fester Einband
Erschienen 01.05.2012
 
EAN 9783205787532
ISBN 978-3-205-78753-2
Seiten 336
Gewicht 946 g
Illustration ca. 30 s/w- und farb. Abb.
Serien Schriftenreihe der Kommission für Provenienzforschung
Schriftenreihe der Kommission für Provenienzforschung
Themen Geisteswissenschaften, Kunst, Musik > Geschichte > 20. Jahrhundert (bis 1945)
Sachbuch > Geschichte > Zeitgeschichte (1945 bis 1989)

Sammeln s.a. Einzelgegenstand, Kunsthandel

Kundenrezensionen

Zu diesem Artikel wurden noch keine Rezensionen verfasst. Schreibe die erste Bewertung und sei anderen Benutzern bei der Kaufentscheidung behilflich.

Schreibe eine Rezension

Top oder Flop? Schreibe deine eigene Rezension.

Für Mitteilungen an CeDe.ch kannst du das Kontaktformular benutzen.

Die mit * markierten Eingabefelder müssen zwingend ausgefüllt werden.

Mit dem Absenden dieses Formulars erklärst du dich mit unseren Datenschutzbestimmungen einverstanden.