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Michel Foucault war Philosoph und Historiker, Begründer einer bestimmten Spielart der Diskursanalyse, aber kein Medienwissenschaftler. Nie empfahl er seine Schriften als "Rezepte" für irgendeine Denkweise oder gar Fachdisziplin, sondern nannte sie lieber "Werkzeuge" und sogar "Träume". Darin kommt eine von Foucault kultivierte "experimentelle Haltung" zum Ausdruck, die sowohl für seine großen Abhandlungen als auch für seine Essays, Vorträge und Gelegenheitsäußerungen zu Malerei und Photographie, zur Musik und zum Kino, zur Ordnung des Diskurses und zum Rauschen der Informationstechnologien prägend war. Der Band versammelt erstmals all jene (kürzeren) Texte, in denen Foucault die Entstehung und den Wandel der heutigen Medienkultur beleuchtet.
Inhaltsverzeichnis
Worüber denken die Philosophen nach?
Diskurs
Von der Archäologie zur Dynastik
Malerei/Photographie
Worte und Bilder
Dies ist keine Pfeife
Maxime Defert: Die Malerei von Manet
Die Kraft zu fliehen (Über D. Byzantios)
(Ausstellung) Die photogene Malerei
(Präsentation) Präsentation
Denken, Fühlen
Kino
Die Heterotopien
Anti-Retro
Über Marguerite Duras
Die Verrückten spielen
Über »Histoire de Paul«
Sade, Offizier des Geschlechts
Gespräch mit Michel Foucault: Warum das Verbrechen von Pierre Rivière?
Die Rückkehr des Pierre Rivière
Der Diskurs darf nicht gehalten werden für ...
Die grauen Morgen der Toleranz
Die vier apokalyptischen Reiter und das alltägliche Gewürm
Gespräch mit Werner Schroeter
Information
Ist der Mensch tot?
Botschaft oder Rauschen?
Jean Hyppolite. 1907-1968
Wachsen und vermehren
Ein nicht hinnehmbarer Tod
Die Sorge um die Wahrheit
Der Stil der Geschichte
Medienmacht
Das Poster von Staatsfeind Nr. 1
Sexualität und Politik
Die »Ideenreportagen«
Die iranische Revolte breitet sich mittels Tonbandkassetten aus
Gespräch mit Ducio Trombadori [Auszug]
Der maskierte Philosoph
Strukturalismus und Poststrukturalismus [Auszug]
Coda
Pierre Boulez, der durchstoßene Schirm
Über den Autor / die Autorin
Paul-Michel Foucault, geb. 15. Okt. 1926 in Poitiers, gest. am 25. Juni 1984 an den Folgen einer HIV-Infektion; studierte Philosophie und Psychologie in Paris. 1952 Assistent für Psychologie an der geisteswissenschaftlichen Fakultät in Lille; 1955 Lektor an der Universität Uppsala (Schweden). Nach Direktorenstellen an Instituten in Warschau und Hamburg kehrte er 1960 nach Frankreich zurück, wo er bis 1966 als Professor für Psychologie und Philosophie an der Universität Clermont-Ferrand arbeitete. 1965 und 1966 war er Mitglied der Fouchet-Kommission, die von der Regierung für die Reform des (Hoch-)Schulwesens eingesetzt wurde. Nach einer Gastprofessur in Tunis (1965-68) war er an der Reform-Universität von Vincennes tätig (1968-70). 1970 wurde er als Professor für Geschichte der Denksysteme an das renommierte Collège de France berufen. Gleichzeitig machte er durch sein politisches Engagement auf sich aufmerksam. 1975-82 unternahm er Reisen nach Berkeley, Japan, Iran und Polen.
Zusammenfassung
Michel Foucault war Philosoph und Historiker, Begründer einer bestimmten Spielart der Diskursanalyse, aber kein Medienwissenschaftler. Nie empfahl er seine Schriften als »Rezepte« für irgendeine Denkweise oder gar Fachdisziplin, sondern nannte sie lieber »Werkzeuge« und sogar »Träume«. Darin kommt eine von Foucault kultivierte »experimentelle Haltung« zum Ausdruck, die sowohl für seine großen Abhandlungen als auch für seine Essays, Vorträge und Gelegenheitsäußerungen zu Malerei und Photographie, zur Musik und zum Kino, zur Ordnung des Diskurses und zum Rauschen der Informationstechnologien prägend war. Der Band versammelt erstmals all jene (kürzeren) Texte, in denen Foucault die Entstehung und den Wandel der heutigen Medienkultur beleuchtet.