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Literarische Kommunikation im Territorialstaat - Funktionszusammenhänge des Literaturbetriebs in Hessen-Darmstadt zur Zeit der Spätaufklärung. Habil.-Schr.

Deutsch · Fester Einband

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Beschreibung

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Die Studie geht der Frage nach Konstituierung, Artikulation, Zielsetzung und Interferenz literarisch aktiver Gruppen in einem zeitlich, räumlich und sozial genau abgegrenzten Untersuchungsfeld nach. Exemplarisch wird für die historische Region Hessen-Darmstadt (mit der Universität Gießen und der Residenz Darmstadt als kulturellen Zentren) eine Rekonstruktion und sozialhistorische Analyse des sogenannten 'literarischen Lebens' zur Zeit der Spätaufklärung und Empfindsamkeit unternommen.
Der zugrunde liegende erweiterte Literaturbegriff bedingt die Auswertung umfangreicher, auch archivalischer Quellen, die von Schulordnungen und Berufungsakten über Briefe, Zeitschriften und Kalender bis zum genuin literarischen 'Werk' eines Goethe oder Klinger, aber auch manches heute vergessenen Hofpoeten reichen. Nach den staatlichen Institutionen Gymnasium und Universität, wo mit den bürgerlichen Gelehrten die größte Trägergruppe der Literatur ausgebildet wurde, wendet sich die Untersuchung den volksaufklärerischen, verlegerischen oder kritisch-publizistischen Aktivitäten jener Intellektuellen zu, wobei problemorientierte Kurzporträts und ein längeres monographisches Kapitel zu Johann Heinrich Merck das für diese Personengruppe symptomatische Spannungsfeld von Kompetenz, Motivation und Erfolgsdruck ausleuchten. Die im 18. Jahrhundert zunehmende Integration der höfischen Gesellschaft und der Frauen in die Strukturen des Literaturbetriebs lenkt den Blick zudem auf komplexere Phänomene wie Liebhaberaufführungen, kultische Dichterverehrung und empfindsame 'Inszenierungen' in mehr oder minder stabilen, von punktuell übereinstimmenden Interessen geleiteten Gruppen. Es zeigt sich, daß literarische Aktivität im 18. Jahrhundert auf allen Ebenen in funktionalem Bezug zu den übergeordneten Bemühungen des Individuums um seine Identitätsfindung innerhalb der Ständegesellschaft zu sehen ist.

Über den Autor / die Autorin

Robert Seidel ist Dozent am Institut für Germanistik an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Produktdetails

Autoren Robert Seidel
Verlag Niemeyer, Tübingen
 
Sprache Deutsch
Produktform Fester Einband
Erschienen 01.01.2003
 
EAN 9783484365834
ISBN 978-3-484-36583-4
Seiten 729
Abmessung 155 mm x 52 mm x 230 mm
Gewicht 1198 g
Serien Frühe Neuzeit
Frühe Neuzeit
ISSN
Thema Geisteswissenschaften, Kunst, Musik > Sprach- und Literaturwissenschaft > Deutsche Sprachwissenschaft / Deutschsprachige Literaturwissenschaft

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