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"Otto-Ernst Duscheleit zeigt, dass es auch für jemanden, der als junger Mann zum Handlanger eines unmenschlichen Systems wurde, eine Alternative zum Verschweigen und Verdrängen der Vergangenheit gibt.
Duscheleit ist den Älteren ein Beispiel, dass es nie zu spät ist, sich kritisch mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen. Und er wendet sich an die Jüngeren, indem er mahnt, dem Faschismus nie wieder eine Chance zu geben.
1943 tritt der 17-Jährige Otto-Ernst Duscheleit aus Angst vor dem Strafbataillon der Waffen-SS bei. War er auch nicht unmittelbar an Kriegsverbrechen beteiligt, so war er doch ein aktives Rädchen in der NS-Politik der"Verbrannten Erde"in Osteuropa. Während sein Bruder sich wehrt und schließlich das Leben nimmt und seine Mutter in der"Bekennenden Kirche"aktiv ist, geht er den Weg der Anpassung. Kurzfristig ist er sogar stolz auf die Uniform, die er trägt.
Erst Jahrzehnte später beginnt er, sich seiner verdrängten Geschichte zu stellen. Er konfrontiert sich mit der Frage, warum er keinen Widerstand leistete und damit schuldig wurde. Er schreibt seine Geschichte auf und geht mit ihr an die Öffentlichkeit: in Schulen und Jugendgruppen, bei Mahnwachen, mit Zeitungsinterviews, bei Treffen zwischen Tätern und Opfern in Deutschland und den USA, um zur Versöhnung beizutragen.
Bericht
"... glaubwürdiger Zeitzeuge." (Der Tagesspiegel)"... das Erlebte verarbeiten und Schülern erzählen, wie es damals war, damit so etwas Schreckliches nicht noch einmal passiert ... nichts verschweigen und verdrängen ..." (Berliner Zeitung)"Alles, was Sie schreiben, ist so persönlich und wahr, daß es vielen Menschen die Augen öffnen könnte ... es ist authentisch und ehrlich ..." (Eugen Drewermann)"... ein bewegender Lebensbericht ... Wieder einmal habe ich unser lügenhaftes Geschichtsbewußtsein gespürt ..." (Ingeborg Drewitz)