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Von Sophie von La Roche (1730 - 1807), der Autorin zahlreicher Romane, Erzählungen, Reiseerinnerungen und anderer Prosa, blieb bislang einzig "Die Geschichte des Fräuleins von Sternheim" in Erinnerung. Das vorliegende, von der Literaturwissenschaftlerin Helga Meise zusammengestellte Lesebuch versammelt Texte aus dem Oeuvre von La Roches, die einen querschnittartigen Einblick in das literarische Schaffen der Autorin liefern - darunter auch auszugsweise Briefwechsel zwischen von La Roche und ihrem kurzzeitigen Verlobten und langjährigen Freund Christoph Martin Wieland.
Info autore
Sophie La Roche (seit 1775: von), geb. Gutermann, 6. 12. 1730 Kaufbeuren (Allgäu) - 18. 2. 1807 Offenbach. Die Tochter eines gelehrten Arztes wuchs seit 1740 in Augsburg auf; die Mutter sorgte für eine strenge pietistische Erziehung. Die Verlobung mit einem aus Italien stammenden katholischen Kollegen ihres Vaters scheiterte an dessen konfessionell begründetem Einspruch. L. wurde zur verwandten Familie Wieland nach Biberach geschickt, wo es zu einer schwärmerischen Liebe zwischen dem Sohn Christoph Martin und ihr kam (Verlobung 1750). 1753 heiratete sie den (katholischen) Verwaltungsbeamten Georg Michael Frank La Roche; dieser war kurmainzischer Rat und Privatsekretär (und vermutlich unehelicher Sohn) des Reichsgrafen Friedrich von Stadion, des Großhofmeisters am kurfürstlichen Hof. Nach Stadions Entlassung 1762 lebte die Familie La Roche zunächst auf dessen Gut Warthausen bei Biberach, dann von 1770 bis 1780 am Hof des Trierer Kurfürsten in Koblenz-Ehrenbreitstein, an dem G. M. F. La Roche Karriere machte. L.s Haus wurde zu einem Treffpunkt führender Literaten. 1780 verlor La Roche seine Ämter - er war zuletzt Kanzler -, und die Familie zog zunächst nach Speyer, 1786 nach Offenbach. L. konnte nun mehrere große Reisen unternehmen (Schweiz, Paris, Holland, England), deren Eindrücke sie in Reiseberichten und Tagebüchern festhielt.