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Nahezu ein halbes Jahrhundert nach seinem Tod ist Hans Henny Jahnn noch immer eine umstrittene Größe. Als Autor der umfangreichen Romanfragmente "Perrudja" und "Fluß ohne Ufer", der Skandaldramen "Pastor Ephraim Magnus" und "Medea", als eigenwilliger Essayist, Orgelbauer, Musikverleger, Pazifist und Emigrant während der beiden Weltkriege gehört er zu den schillerndsten Künstler-Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. In seiner Widersprüchlichkeit und archaischen Radikalität, mit seinen Obsessionen und naturmystischen Spekulationen ist er bis heute ein Schriftsteller geblieben, der sich nicht einvernehmlich konsumieren läßt. Unter denen, die ihn schätzten, waren so bedeutende Autoren wie Alfred Döblin, Klaus Mann, Bertolt Brecht, Ingeborg Bachmann, Arno Schmidt und Botho Strauß.Diese Darstellung rückt die bislang vernachlässigte Rolle Jahnns als engagierter Intellektueller ins Blickfeld und zeigt ihn als ästhetischen und politischen Querdenker. Jan Bürger, Mitherausgeber der Briefe und einer der besten Kenner des Nachlasses von Jahnn, legt mit erzählerischer Verve und philologischer Präzision das Kraftzentrum dieses schöpferischen Lebens frei.
Info autore
Jan Bürger, geb. 1968, studierte in Hamburg, war Gründungsredakteur der Zeitschrift 'Literaturen'; seit 2002 stellvertretender Leiter der Archiv-Abteilung im Deutschen Literaturarchiv Marbach.