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Wer möchte nicht leben, ohne zu altern, genießen, ohne die Spuren der Ausschweifungen tragen zu müssen? Dorian Gray ist in seinem Drang nach uneingeschränktem, von sittlichen Tabus gelöstem Lebensgenuß bei gleichzeitiger Bewahrung seines unverändert guten Aussehens eine Symbolfigur, die deswegen so stark zur Identifikation herausfordert, weil sie eigene Sehnsüchte und verborgene Wünsche verwirklicht. 'Das Bildnis des Dorian Gray' ist noch immer einer der meistgelesenen Romane der englischen Literatur. Stürme moralischer Entrüstung hatte die Erstausgabe 1890 hervorgerufen, die Geschichte von Dorian Gray, der nicht altert, der jung und schön bleibt, im Innern aber von diabolischen Kräften zerstört wird.
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Oscar Wilde, geb. 1854 in Dublin, studierte erst am Trinity College in Dublin, dann in Oxford, wo er sich mehr und mehr einem Ästhetizismus zuwandte, den er nicht nur in der Kunst, sondern auch im Leben zum Maß aller Dinge machte. 1884 heiratete er in London; zwei Söhne wurden geboren. In den folgenden Jahren entfremdete er sich zunehmend von seiner Frau und wurde sich wohl seiner homoerotischen Neigungen deutlicher bewusst. Gleichzeitig nahm sein Ruhm stetig zu; in rascher Folge entstanden Essays, sein einziger Roman 'Das Bildnis des Dorian Gray', die Märchen, Erzählungen und mehrere Theaterstücke. 1895 wurde er wegen seiner Liebesbeziehung zum jungen Lord Alfred Douglas in einen Prozess mit dessen Vater verwickelt, der ihm zum Verhängnis wurde: Wilde wurde zu Zwangsarbeit verurteilt und war nun gesellschaftlich, aber auch künstlerisch erledigt. 1897 aus seiner Einzelzelle entlassen, floh er nach Frankreich, unternahm noch einige Reisen und starb 1900 resigniert in Paris.