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Die stärkste Frau der deutschen Literatur-- und die echte Mutter Courage Der große Erfolg seines Abenteuerlichen Simplicissimus Deutsch in den Jahren 1668/69 brachte Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen erst so richtig auf den Geschmack am Ausspinnen seiner Geschichten. Ein Jahr später ließ er dem großen Buch einen kürzeren Roman folgen, dessen Held zwar weiblich, aber beileibe kein Kind von Traurigkeit ist: die Landstreicherin, Marketenderin, Soldatin, Hure und nachmalige Zigeunerkönigin Courage. Mit atemberaubender Wucht erzählt sie von ihrem wüsten Leben und listenreichen Überleben in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges.
Info autore
Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (1622-76) gilt als der bedeutendste deutsche Erzähler des 17. Jahrhunderts. Nach einem gefahrvollen Leben als Soldat begann er erst 1665 mit dem Schreiben und hat in kurzer Zeit ein eindrucksvolles Opus geschaffen.
Reinhard Kaiser, geb. 1950 in Viersen. 1968 Beginn des Studiums der Germanistik, Romanistik, Sozialwissenschaften und Philosophie. Seit 1975 Übersetzer und Lektor für verschiedene Verlage. Seit 1989 Arbeit als freier Mitarbeiter für verschiedene Zeitungen und Rundfunkanstalten. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen, u. a. Ernst Maria Ledig-Rowohlt-Übersetzerpreis 1993, Deutscher Jugendliteraturpreis 1997, Geschwister-Scholl-Preis 2000. Der Autor lebt mit seiner Familie in Frankfurt/Main.
Relazione
"In der Tat, ein Mordsweib ist diese erste Romanheldin der deutschen Literatur und in allem, was sie äußert, brodelt eine Vitalität, die uns noch heute, (in Courages Ausdrucksweise) geradezu umschmeißt. Und mit welch einer Stimme erobert sie unsere Ohren: Barbara Nüsse, die ihr an Größe und Stimmgewalt so ebenbürtige Barbara Nüsse erfüllt den Text mit einer Lebenskraft und Elastizität, die ihresgleichen sucht. Empörung und Haß, Gleichgültigkeit und Spott, Zähigkeit und Sarkasmus, Triumph und Verdüsterung wechseln in selbstverständlicher Manier und noch das Drastische, Unverblümte in dieser sexuell-dominierten Lebensgeschichte erscheint in Barbara Nüsses Stimme als unbesiegbarer Überlebenswille einer katastrophischen Zeit des Völkerschlachtens und -mordens." (Auszeichnung zum Hörbuch des Monats Januar 2011, Seminar für Allgemeine Rhetorik der Universität Tübingen)