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Wer bestimmt das Geschlecht? Die Gene? Das Gehirn? Die soziale Interaktion? Ist Geschlecht natürlich oder gibt es eine zweigeschlechtliche soziale Ordnung, die beständig in sozialen Interaktionen reproduziert werden muss? Auf solche Fragen kann ein Blick auf die soziale Realität der Geschlechtsveränderung von Transsexuellen eine Antwort geben. Sie ist etwas komplizierter als die Liebhaber und Liebhaberinnen einfacher Tatsachen es gern hätten. Transsexuelle werden morgen schon gestern das Geschlecht gewesen sein, das sie heute noch nicht sind. Die paradoxe Struktur der transsexuellen Geschlechtsveränderung lässt sich nur verstehen, wenn man nicht von Subjekten ausgeht, die zum Geschlechtswechsel mal eben in einer chirurgischen Umkleidekabine verschwinden. Vielmehr gilt es, die Dimension der subjektiven leiblichen Erfahrung einzubeziehen und zu verstehen, wie diese mit einer objektivierten zweigeschlechtlichen Ordnung verschränkt ist. Das paradoxe Geschlecht.
Sommario
Aus dem Inhalt:
Die leiblich-affektive Konstruktion des Geschlechts - Die Derealisierung des Ausgangsgeschlechts - "Ich"-bezogene Realisierungseffekte und die Realisierung des neuen Geschlechts - Eine Analyse der Ausbreitung des neuen Geschlechts am Beispiel sprachlicher Phänomene: Der Name - sie - er - Differenzen der transsexuellen Geschlechter - Das paradoxe Geschlecht
Info autore
Gesa Lindemann lehrt an der Universität München Soziologie.