Ulteriori informazioni
Versäumnisse lassen sich ebenso wenig nachholen wie verdrängte Empfindungen sich ersetzen lassen. Sich nichts zu vergeben, sich zu versagen, aber zugleich glücklich sein zu wollen, fordert seinen Tribut. Das zeit seines Lebens nicht gesprochene Wort lässt sich im Tode nicht nachrufen; die Einzigartigkeit eines Menschen in einem anderen finden zu wollen, ist ebenso vermessen wie sich einzureden, der Partner sei gegen alle Versuchung gefeit.
Auch Berta Garlan - sie ist 29 Jahre alt und verwitwet - hilft es nichts, sich wieder und wieder vor sich selbst zu rechtfertigen mit den Worten, sie sei eine »anständige Frau«, der »alles Freche im Grunde ihrer Seele zuwider« sei; denn gleichzeitig sehnt sie sich danach, ein Weib zu sein, »das tun kann, was es will«. So nimmt sie Kontakt auf zu einem Jugendfreund, gibt ihm, was sie ihm während des gemeinsamen Studiums nicht zugestehen mochte, in der Hoffnung, damit das Glück für sich endlich zu finden und zu fixieren; aber sie wird auf ihren Platz, die Enge der Kleinstadt, in der sie lebt, zurückgewiesen.
Sommario
Um eine Stunde. Die Nächste. Andreas Thameyers letzter Brief. Frau Berta Garlan. Ein Erfolg
Info autore
Arthur Schnitzler, geb. 15.5.1862 in Wien, versuchte bereits als Neunzehnjähriger seine ersten Dramen zu schreiben. Nach dem Studium der Medizin war er Assistenzarzt an der Allgemeinen Poliklinik und dann praktischer Arzt in Wien, bis er sich mehr und mehr seinen literarischen Arbeiten widmete. 1886 erscheinen die ersten Veröffentlichungen in Zeitungen, 1895 das erste Buch. Bei Arthur Schnitzler bildet stets der einzelne Mensch den Mittelpunkt seiner durchweg im Wien der Jahrhundertwende angesiedelten Stoffe. Er starb am 21.10.1931 als einer der bedeutendsten österreichischen Erzähler und Dramatiker der Gegenwart in Wien.
Riassunto
Versäumnisse lassen sich ebenso wenig nachholen wie verdrängte Empfindungen sich ersetzen lassen. Sich nichts zu vergeben, sich zu versagen, aber zugleich glücklich sein zu wollen, fordert seinen Tribut. Das zeit seines Lebens nicht gesprochene Wort lässt sich im Tode nicht nachrufen; die Einzigartigkeit eines Menschen in einem anderen finden zu wollen, ist ebenso vermessen wie sich einzureden, der Partner sei gegen alle Versuchung gefeit.
Auch Berta Garlan - sie ist 29 Jahre alt und verwitwet - hilft es nichts, sich wieder und wieder vor sich selbst zu rechtfertigen mit den Worten, sie sei eine »anständige Frau«, der »alles Freche im Grunde ihrer Seele zuwider« sei; denn gleichzeitig sehnt sie sich danach, ein Weib zu sein, »das tun kann, was es will«. So nimmt sie Kontakt auf zu einem Jugendfreund, gibt ihm, was sie ihm während des gemeinsamen Studiums nicht zugestehen mochte, in der Hoffnung, damit das Glück für sich endlich zu finden und zu fixieren; aber sie wird auf ihren Platz, die Enge der Kleinstadt, in der sie lebt, zurückgewiesen.