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Überformte Realität - Konstruktionen von Geschichte und Person im westdeutschen Roman der 1950er Jahre

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Descrizione

Ulteriori informazioni

Zwar ist die Rede vom 'Nullpunkt der Literatur' nach 1945 mittlerweile als Mythos erkannt, der aus dem Bedürfnis nach einem moralischen Neuanfang resultierte. Aber implizit scheint die Forschung weiterhin an diesem Mythos festzuhalten, indem sie die Romane z.B. von Böll, Koeppen oder Andersch als ebenso kritische wie ästhetisch avancierte, den Anschluss an die literarische Moderne bewerkstelligende Auseinandersetzungen mit Krieg und Faschismus liest - und bestätigt damit das Selbstverständnis der Schriftsteller. Diese Übereinstimmung zwischen dem Selbstbild der Autoren und ihren Interpreten nimmt sich die vorliegende Studie zum Ausgangspunkt. Erläutert wird zum einen der Zusammenhang zwischen den Textstrukturen und den Strukturen der literarischen Öffentlichkeit, und zum anderen, dass bisherige Interpretationen zu einem wesentlichen Teil revidiert werden müssen: Denn es erweist sich, dass die Romane zwar moderne Oberflächen präsentieren, unter dieser Oberfläche allerdings vormoderne Personen- und Geschichtskonzepte entwerfen.

Info autore

Dr. Ingo Irsigler ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Neuere Deutsche Literatur und Medien der Universität zu Kiel. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Literatur und Zeitgeschichte, Gegenwartsliteratur, Literatursoziologie.

Riassunto

Zwar ist die Rede vom 'Nullpunkt der Literatur' nach 1945 mittlerweile als Mythos erkannt, der aus dem Bedürfnis nach einem moralischen Neuanfang und damit verbunden einer 'Neuen Literatur' resultierte, aber die Forschung scheint implizit an diesem Mythos festzuhalten:

Die Texte z.B. von Heinrich Böll, Arno Schmidt oder Wolfgang Koeppen werden dem Selbstverständnis ihrer Autoren entsprechend als ebenso gesellschaftskritische wie ästhetisch avancierte Auseinandersetzungen mit der jüngsten deutschen Geschichte gelesen, die eine moralisch integre Aufarbeitung im Modus der Fiktion boten und den verlorenen Anschluss an die literarische Moderne wieder herstellten.
Diese Übereinstimmung zwischen dem Selbstbild der Autoren und ihren Interpreten nimmt die vorliegende Studie zum Ausgangspunkt. Zum einen werden bislang nicht beachtete Differenzen zwischen den Textstrukturen und den Strukturen der literarischen Öffentlichkeit erläutert; und zum anderen erweist sich, dass die bisherigen Interpretationen teilweise revidiert werden müssen: Denn die Romane präsentieren zwar tatsächlich vielfach eine ästhetisch moderne 'Oberfläche', wie immer wieder festgestellt wurde - entwerfen dabei allerdings, gleichsam unter dieser Oberfläche verborgen, vormoderne Geschichts-, Gesellschafts- und Personenkonzepte und wirken so letztlich nicht zeitkritisch, sondern vielmehr schuldentlastend.

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