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Wo bin ich und wann lebe ich? Wer so fragt, fühlt sich nicht völlig am Platz. Orts- und Zeitverschiebungen bedeuten, daß Eigenort und Eigenzeit von Fremdheit gewissermaßen umschattet sind. Es besteht eine Spannung zwischen den Orten und Zeiten, in denen wir uns leiblich befinden, und den Raum- und Zeitstrukturen, in die sich unsere Erfahrungen einordnen. Diese Spannung durchzieht den alltäglichen Wechsel von Erwartung und Erinnerung, von Überraschung und Gewöhnung, von sozialer Nähe und Ferne. Sie prägt den Kontrast von Weltläufigkeit und Ortsansässigkeit, die Orientierung anhand von Karte, Uhr und Kalender sowie den Einfluß von Körperzeit und Körperraum. Eine Weise, sie erscheinen zu lassen, sind die Orts- und Zeitexperimente der Bühnenkunst. Die Zeit entdecken wir im Raum, aber die Wiederkehr des Raumes gibt auch der Zeit ein neues Gepräge.
Info autore
Bernhard Waldenfels, geb. 1934, Studium der Philosophie, Psychologie, Klassischen Philologie und Geschichte in Bonn, Innsbruck, München und Paris; Promotion 1959, Habilitation 1967; 1968-76 Lehrtätigkeit in München; seit 1976 Professor für Philosophie an der Universität Bochum; emeritiert 1999. Gastprofessuren in Louvain-la-Neuve, New York, Rom, Rotterdam, Paris, Prag und San Jose. Präsident der Deutschen Gesellschaft für phänomenologische Forschung von 1996-98.
Riassunto
Wo bin ich und wann lebe ich? Wer so fragt, fühlt sich nicht völlig am Platz. Orts- und Zeitverschiebungen bedeuten, daß Eigenort und Eigenzeit von Fremdheit gewissermaßen umschattet sind. Es besteht eine Spannung zwischen den Orten und Zeiten, in denen wir uns leiblich befinden, und den Raum- und Zeitstrukturen, in die sich unsere Erfahrungen einordnen. Diese Spannung durchzieht den alltäglichen Wechsel von Erwartung und Erinnerung, von Überraschung und Gewöhnung, von sozialer Nähe und Ferne. Sie prägt den Kontrast von Weltläufigkeit und Ortsansässigkeit, die Orientierung anhand von Karte, Uhr und Kalender sowie den Einfluß von Körperzeit und Körperraum. Eine Weise, sie erscheinen zu lassen, sind die Orts- und Zeitexperimente der Bühnenkunst. Die Zeit entdecken wir im Raum, aber die Wiederkehr des Raumes gibt auch der Zeit ein neues Gepräge.