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Max Liebermann gehört hierzulande zu den bekanntesten und bis heute beliebtesten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts.
Dieses Buch erschien anlässlich der gleichnamigen Ausstellung im wiedererrichteten Liebermann Haus am Pariser Platz. In verschiedenen Beiträgen wird vorgeführt, wie sich die Bildwelt Liebermanns in der Auseinandersetzung mit der jeweils anerkannten Kunst entwickelte: zunächst im Streit um, später im Streit gegen die Moderne - und auch im erbitterten Streit mit der Nationalgalerie. In allen Konflikten war Kaiser Wilhelm II. mehr oder weniger präsent. Er lehnte die "ArmeLeute"Malerei ebenso ab wie den verunklärenden Impressionismus. Den Symbolismus schließlich hielt er mit Liebermann für "blödsinnig", den Expressionismus mochten beide nicht mehr verstehen. Aber es gab auch direkte Konflikte zwischen Wilhelm II. und Liebermann. Der deutsche Kaiser und der jüdische Maler, der Adelige und der Großbürger, wohnten jeweils an einem Ende der Linden. Das Wort vom "Gegenkaiser" hatte ästhetische, politische und soziale Hintergründe. Der Band verfolgt den Lebensgang Liebermanns wie auch die Geschichte der Nationalgalerie im Kontext der politischen Situation. 51 in Farbe abgebildete Werke sowie 16 Zeichnungen werden in einem Tafelteil vorgestellt, die Essays handeln von dem "Hässlichen, dem Wahren und der wahren Schönheit", von der impressionistischen Weltsicht, von Liebermanns Verhältnis zur Moderne und von dem maßlosen Streit zwischen Liebermann und der Nationalgalerie in den zwanziger Jahren.
Dieser Band ist zugleich der Katalog zur gleichnamigen, von der Nationalgalerie anlässlich der geplanten Neueröffnung im Dezember 2001 veranstalteten Ausstellung im Liebermann Haus am Pariser Platz vom 27. Oktober 2001 bis zum 27. Januar 2002.
Info autore
Max Liebermann, geb. 1847, gest. 1935, war ein deutscher Maler und Grafiker und ein Hauptvertreter des deutschen Impressionismus, beeinflusst u. a. von der Schule von Barbizon; 1873-1878 in Paris, 1878-1884 in München, danach in Berlin tätig, wo er 1898 die Berliner Sezession gründete. Max Liebermann wurde 1872 durch die naturalistische Interpretation der Gänserupferinnen berühmt.
Angelika Wesenberg, Studium der Kunstgeschichte, Germanistik und Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin, seit 1988 Kustodin an der Alten Nationalgalerie für die Malerei der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Kunst des 19. Jahrhunderts, insbesondere zur Sammlungsgeschichte der Nationalgalerie, zu Arnold Böcklin, Max Liebermann, der Berliner Secession und zu den französischen Impressionisten.
Ruth Langenberg (geb. 1968) studierte in München und London Kunstgeschichte, Theaterwissenschaften und Philosophie. Nach der Promotion über Cy Twombly war sie Volontärin an den Staatlichen Museen zu Berlin. Seitdem arbeitet sie freiberuflich als Ausstellungskuratorin und Autorin im Bereich der Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts.