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Mehrmals wöchentlich, gelegentlich sogar jeden Tag, erhielt die Freundin in Zürich Briefe, in denen der vereinsamte und kranke Tucholsky sich rückhaltlos offenbarte. Daneben aber finden sich engagierte politische Analysen, wie etwa die vernichtende Abrechnung mit der Appeasement - Politik der westlichen Demokratien oder mit dem einst so verehrten Knut Hamsun, Betrachtungen zu Büchern und Autoren, Schilderungen von Land und Leuten, bissig manchmal,
Info autore
Kurt Tucholsky, geb. am 9.1.1890 in Berlin, studierte in Berlin und in Genf Jura und promovierte 1915 in Jena. Seit 1913 war er Mitarbeiter der 'Schaubühne' und späteren 'Weltbühne', nach Siegfried Jacobsohns Tod zeitweilig auch ihr Herausgeber. Seit 1929 hielt sich Kurt Tucholsky in Schweden auf, wo er in Hindas am 21.12.1935 aus dem Leben schied.§Tucholsky war einer der bedeutendsten und scharfzüngigsten Gesellschaftskritiker und Satiriker der Weimarer Republik, pessimistischer Aufklärer, dessen hellsichtige und häufig unterhaltsame Kritik das Ziel einer demokratischen und humanen Gesellschaft verfolgte und frühzeitig auf die Gefahren von antidemokratischer Gewalt hinwies. Er gilt als Meister der kleinen Textform, von der Glosse bis zur Reportage und vom Kabarettsong bis zum kleinen Roman.§§Ab 1932 veröffentlicht Tucholsky keine einzige Zeile mehr aus Verzweiflung über die politische Situation, seine Briefe unterzeichnet er mit "ein aufgehörter Deutscher" und "ein aufgehörter Schriftsteller".
Riassunto
Mehrmals wöchentlich, gelegentlich sogar jeden Tag, erhielt die Freundin in Zürich Briefe, in denen der vereinsamte und kranke Tucholsky sich rückhaltlos offenbarte. Daneben aber finden sich engagierte politische Analysen, wie etwa die vernichtende Abrechnung mit der Appeasement - Politik der westlichen Demokratien oder mit dem einst so verehrten Knut Hamsun, Betrachtungen zu Büchern und Autoren, Schilderungen von Land und Leuten, bissig manchmal, oft voll scharfsinnigen Humors und wohlgezielter Pointen: echter Tucholsky. "K. T. ist der Briefschreiber par excellence des Deutschlands zwischen den beiden Weltkriegen gewesen", schrieb Walter Mehring. In der zunehmenden Isolation seiner letzten Lebensjahre waren Briefe für K. T. die wichtigste, oft einzige Form der Kommunikation.