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Die »Poetik« ist im Kern ein Lehrvortrag des Aristoteles über die Dichtkunst. Aristoteles lehrt die Grundlagen der Dichtung und exemplifiziert dies anhand zweier großer Dramenformen - der Tragödie und des Epos. Zentrale Begriffe wie die »Mimesis«, die Nachahmung der Wirklichkeit, sowie die »Katharsis«, das Auslösen eines emotionalen Reinigungsprozesses, sind wesentliche Komponenten seiner Theorie, die auch nach 2000 Jahren nicht an Bedeutung verloren haben. Der berühmte Altphilologe Manfred Fuhrmann untersucht in diesem zweisprachigen Band Struktur und Kernthemen des Werkes und nimmt eine philosophische Verortung vor.Sprachen: Deutsch, Griechisch (bis 1453)
Sommario
Peri Poietikes / Die PoetikZum TextAnmerkungenNachwortLiteraturhinweise
Info autore
Manfred Fuhrmann, geboren 1925, studierte Musik, Alte Sprachen sowie Römisches Recht und war von 1962 bis 1990 Professor für Klassische Philologie an den Universitäten von Kiel und Konstanz. Seit 1989 ist er ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Heidelberg. 1990 wurde ihm der Johann-Heinrich-Voss-Preis für die Übersetzung der Reden Ciceros durch die Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt verliehen. Er starb am 12. Januar 2005. Er veröffentlichte u. a. Die antike Rhetorik (1984), Cicero und die römische Republik. Eine Biographie (1989), Rom in der Spätantike (1994), Europas fremd gewordene Fundamente (1995), Seneca und Kaiser Nero. Eine Biographie (1997), Geschichte der römischen Literatur (1999) und Der europäische Bildungskanon des bürgerlichen Zeitalters (1999).
Riassunto
Die »Poetik« ist im Kern ein Lehrvortrag des Aristoteles über die Dichtkunst. Aristoteles lehrt die Grundlagen der Dichtung und exemplifiziert dies anhand zweier großer Dramenformen – der Tragödie und des Epos. Zentrale Begriffe wie die »Mimesis«, die Nachahmung der Wirklichkeit, sowie die »Katharsis«, das Auslösen eines emotionalen Reinigungsprozesses, sind wesentliche Komponenten seiner Theorie, die auch nach 2000 Jahren nicht an Bedeutung verloren haben. Der berühmte Altphilologe Manfred Fuhrmann untersucht in diesem zweisprachigen Band Struktur und Kernthemen des Werkes und nimmt eine philosophische Verortung vor.
Testo aggiuntivo
Die Tragödie besteht nach Aristoteles aus den sechs qualitativen Elementen
Handlung (Mythos), Charakter (Ethe), Sprache (Lexis), Schau (Opsis), Gedanke
/ Absicht (Di noia) und Gesang (Melopoiia). Die Handlung besteht aus einer
Verknüpfung von Begebenheiten zu einem einheitlichen Ganzen. Innerhalb
des Handlungsverlaufs des Dramas muss ein Wendepunkt, die Peripetie, eintreten.
Dieser Umschlag vom Glück ins Unglück wird durch das Handeln des Protagonisten
erzeugt, der ein tüchtiger, aber fehlbarer Charakter sein sollte und durch
seinen Fehler, sei es Unwissenheit oder Hybris, dem Zuschauer ähnelt. Die
fehlerhafte Handlungsweise des tragischen Helden zwingt diesen, schweres
Leid zu ertragen und führt, oft verbunden mit einem Umschlag von Unkenntnis
in Kenntnis, zur Katastrophe. Die Wirkung der Tragödie auf den Zuschauer
gründet sich auf die Erregung der physischen Affekte Jammer (eleos) und
Schauder (phobos) mit dem Ziel der Katharsis, die als Erleichterung und
Befreiung erlebt werden soll.