Ulteriori informazioni
Innerhalb der vielgestaltigen lateinischen Dichtung des Mittelalters gibt es zahlreiche Texte, in denen schon vorhandene Prosavorlagen in gebundene Form umgesetzt worden sind. Dieses Umgestalten kann gesehen werden als Wechsel eines medialen Formates im Dienste bestimmter Bedürfnisse und Wirkungsabsichten.
Jenseits philologischer und literaturästhetischer Erörterungen lässt sich danach fragen, welches die Zielsetzungen und die Methoden solcher Umsetzung von Texten gewesen sind und in welchem Masse das Angestrebte erreicht worden ist. Der vorliegende Band vereinigt vierzehn Studien, in denen bestimmten Aspekten aus diesem Fragenkreis nachgegangen wird. Schwerpunkte bilden Bibeldichtung, hagiographische Dichtung und Lehrdichtung unterschiedlicher Art. Behandelt werden ferner besondere Formen des Nebeneinanders von Vers und Prosa, die Zusammenführung der metrischen und der akzentuierenden Dichtungstradition bei einem bestimmten Autor sowie das Verkürzen von Texten als kulturelle Praxis, damals und heute.
Sommario
Peter Stotz: Pegasus im Joch der Fuhrhalter
Paul Gerhard Schmidt: Die Kunst der Kürze
Greti Dinkova-Bruun: Why Versify the Bible in the Later Middle Ages and for Whom?
Michael Giger: Die Versfassung des Hoheliedkommentars Ruperts von Deutz von Wilhelm von Weyarn
Monique Goullet: Poésie hagiographique et didactique de la poésie
Chiara Bissolotti: Hagiographische Dichtung zwischen christlicher Botschaft und antiker Formtradition. Ein sapphisches Kleinepos nach Gregors Benediktsvita
Peter Orth: Bekanntes neu erzählen: in Versen. Bemerkungen zu zwei unedierten poetischen Bearbeitungen der Vita des heiligen Dionysius nach der Prosafassung Hilduins von Saint-Denis
Francesco Stella: Le versificazioni latine della vita di Maometto. Dall'antiagiografia al romanzo picaresco
Bernhard Pabst: Ein Medienwechsel in Theorie und Praxis: Die Umstellung von prosaischen auf versifizierte Schultexte im 12. bis 14. Jahrhundert und ihre Problematik
Carla Piccone: Scribere clericulis paro Doctrinale nouellis. Il Doctrinale di Alessandro de Villedieu tra teoria e prassi
Alexandru Cizek: Docere et delectare. Zur Eigenart der versus differentiales im Novus Grecismus Konrads von Mure
Thomas Haye: Der Liber falconum des Archibernardus. Das älteste lateinische Gedicht zur Falkenpflege als poetisches Dokument
Gerlinde Bretzigheimer: De memorabilibus libri IX des Rodulfus Tortarius. Eine hochmittelalterliche Versifikation der Facta et dicta memorabilia des Valerius Maximus
Jean-Yves Tilliette: La poétique de Gautier de Châtillon
Info autore
Peter Stotz, geboren 1942, ist außerordentlicher Professor für Lateinische Philologie des Mittelalters an der Universität Zürich.
Riassunto
Innerhalb der vielgestaltigen lateinischen Dichtung des Mittelalters gibt es zahlreiche Texte, in denen schon vorhandene Prosavorlagen in gebundene Form umgesetzt worden sind. Dieses Umgestalten kann gesehen werden als Wechsel eines medialen Formates im Dienste bestimmter Bedürfnisse und Wirkungsabsichten.
Jenseits philologischer und literaturästhetischer Erörterungen lässt sich danach fragen, welches die Zielsetzungen und die Methoden solcher Umsetzung von Texten gewesen sind und in welchem Masse das Angestrebte erreicht worden ist. Der vorliegende Band vereinigt vierzehn Studien, in denen bestimmten Aspekten aus diesem Fragenkreis nachgegangen wird. Schwerpunkte bilden Bibeldichtung, hagiographische Dichtung und Lehrdichtung unterschiedlicher Art. Behandelt werden ferner besondere Formen des Nebeneinanders von Vers und Prosa, die Zusammenführung der metrischen und der akzentuierenden Dichtungstradition bei einem bestimmten Autor sowie das Verkürzen von Texten als kulturelle Praxis, damals und heute.