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Iulius Africanus ist mit Recht als der "Vater der christlichen Chronographie" bezeichnet worden. Seine Weltchronik gehört zu den wenigen gattungsbegründenden Werken der christlichen Literatur: Spätantike und Mittelalter haben ihre Reflexion über Geschichte wesentlich im Medium der Weltchronik artikuliert. Das Werk ist in seiner Gänze nicht erhalten; die erhaltenen Fragmente müssen in mühseliger Kleinarbeit aus späteren Autoren herauspräpariert werden. Eine kritische Ausgabe dieses Materials lag bislang nicht vor, die bis heute zu verwendende Ausgabe liegt beinahe 200 Jahre zurück (J. M. Routh 1814).
Mit der neuen Ausgabe in der Reihe GCS gelingt es, eine alte Lücke im Programm dieser Reihe zu schließen - zugleich ist damit ein Neuanfang verbunden, denn zum ersten Mal in der Geschichte dieser Reihe erscheint hier eine Edition mit englischer Übersetzung.
Durch die Edition ist eine ganz neue Grundlage für die Kenntnis des frühchristlichen Geschichtsdenkens gelegt, außerdem ein wesentlicher Baustein zu besseren Einschätzung einer wichtigen Schwellenzeit, der "Reichskrise" des dritten Jahrhunderts, in der sich aus dem hellenistisch-römsichen Erbe die neue Welt der Spätantike zu formen beginnt.
Info autore
Martin Wallraff, ev. Theologe, ist seit 2005 Ordinarius für Kirchen- und Theologiegeschichte an der theologischen Fakultät der Universität Basel. Die Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Religions- und Christentumsgeschichte der Spätantike sowie die Kirchengeschichte der Stadt Rom. Er ist Mitbegründer des Melanchthon Zentrums in Rom (evangelisches Studienzentrum für ökumenische Theologie).
Relazione
"Martin Walraff and his team are to be congratulated for producing an absolutely first-rate edition of the fragments of the Chronograhiae. It sets a new standard for the ?state of the art in such work.Alden A. Mosshammer in: Gnomon 7.80/2009 "Zusammenfassend sei der vorliegende Sammelband alleine schon deshalb zur Lektüre empfohlen, weil der Leser Einblick in einige derzeit laufende oder jüngst abgeschlossene Editionsprojekte bekommt."Marcus Sigismund in: Gymnasium 5/2008 "Insgesamt liegt uns nun mit dieser neuen Edition der Chronographiae ein Werk vor, das größte Bewunderung verdient. Die Textmenge ist im Vergleich zur Ausgabe Rouths auf etwa das Doppelte angestiegen und umfasst nun 100 Fragmente. Diese mustergültig zugänglich gemacht zu haben, ist das bleibende Verdienst der Herausgeber unter der Leitung von Wallraff."Alexander Weiß in: "Der eindruckvolle Band schließt mit einem ausführlichen Stellenindex."Robert Rollinger in: Anzeiger für die Altertumswissenschaft 1-2/2007