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Die junge salvadorianische Frau, die da frisch von ihrem Schweizer Internat in Paris eintrifft und wegen ihrer erlernten Artigkeit prompt in einer Mädchenpension sehr zweifelhaften Rufs landet, heißt Fernanda Maria de la Trinidad del Monte Montes, und er nennt sie Tarzan. Er, das ist Juan Manuel Carpio, Liedermacher und Gitarrist aus Lima, der die notwendigen Francs zu seinem mageren Lotterleben mit der Mütze in der Hand und dem einen oder anderen Auftritt in Latinolokalen und Diplomatenkreisen verdient. Das Aufeinanderzufliegen geht ganz von selbst, auch wenn die tieftraurigen Liebeslieder, mit denen er sie umgarnt, eigentlich seiner Ehefrau Luisa gelten. Dass die, ein blondes Wunder an Tüchtigkeit und Anhänglichkeit, ihn verlassen hat, wen wundert's? Er aber ist Künstler und ein Meister zwiefacher Empfindungen. So stürzt er sich mit Elan in die neue Liebe. Leicht ist es, dieses rothaarige Mädchen, das sich in den Kopf gesetzt hat, auf eigenen Füßen zu stehen, mit Hingabe zu lie ben; die Liebe zu leben aber wird den beiden - nicht nur von anderer Seite - schwer gemacht. Sie werden auseinandertreiben und wieder zusammenkommen, sich verlieren und sich wieder finden; eine Menage a trois - aber die Dritte in dieser lebenslangen Liaison ist: die Zeit. Die Zeit und ihr Verstreichen, ihre Macht und ihre Ohnmacht gegenüber Gefühlen von wahrhaft lianenhafter Stärke.
Info autore
Alfredo Bryce Echenique wurde am 19. Februar 1939 in Lima als Sproß; einer peruanisch-englischen Familie geboren. Ab 1957 studierte er in Lima an der Universidad Nacional Mayor de San Marcos gleichzeitig Jura und Literaturwissenschaften. 1963 erlangte er seinen Titel als Anwalt und schloß; 1964 sein literaturwissenschaftliches Studium mit einer Arbeit ü;ber Hemingway ab.
Noch im selben Jahr reiste Bryce Echenique nach Paris, wo er an der Sorbonne neben Diplomen in klassischer und moderner franzö;sischer Literatur auch eine Doktorarbeit begann. Neben seiner Lehrtä;tigkeit an verschiedenen Universitä;ten Frankreichs, darunter Nanterre und Montpellier, war er ab 1975 auch fü;r das »Suplemento Cultural« der mexikanischen Tageszeitung »El Sol« journalistisch aktiv.
1984 zog er nach Madrid, um dort als freier Schriftsteller zu leben und zu arbeiten. Erst 1999 kehrte er ins heimatliche Lima zurü;ck.
Gleich mit seinem ersten Roman, Un mundo para Julius, (1970), erlangte er groß;es Auf- und Ansehen; der Roman wurde in 10 Sprachen ü;bersetzt und ist lä;ngst ein lateinamerikanischer Klassiker.
Bryce Echenique hat seitdem an die zwanzig Bü;cher verö;ffentlicht: Romane, Erzä;hlungen, Autobiographisches, Artikelsammlungen. In der spanischsprachigen Welt gehö;rt er zu den bekanntesten und angesehensten lateinamerikanischen Autoren.
2002 erhielt er fü;r "Kü;ss mich, Du Idiot" den renommierten italienischen Premio Grinzane Cavour.
2002 Auszeichnung mit dem Planeta-Preis.