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Eine überraschende Wiederentdeckung des genialen Autors des Schlemihl: die 1836 erschienene und seither verschollene Sammlung von Geschichten über Räuber, Betrüger und Mörder, untreue Ehefrauen und hartnäckige Verführer. Ein literarischer Frühlingsstrauß!
Adelbert von Chamisso hat in dieser Geschichtensammlung eine Art Grimms Märchenschatz zusammengetragen: Er präsentiert ein Panoptikum der Halunkerei. Belustigt, lakonisch und unvoreingenommen erzählt er von großen und kleinen Gaunereien.
In einer wundervollen Sprache, einem völlig eigenständigen Ton, der Märchen, Volkssage und Bericht zugleich entlehnt ist, lesen wir Verblüffendes und Empörendes über zwei Gauner, die sich vor Gericht bringen lassen, um dort sowohl den Richter als auch die Gerichtsdiener zu bestehlen. Auch von einem Huhn wird berichtet, das wie der Papst gerufen wird und dessen Besitzerin die Inquisition droht. Wir erfahren etwas über eine trickreiche Verführung, einen Ehebruch und die Bestrafung der Untreue. Über eine seltsame Höllenmaschine, aber auch Neues über Robin Hood und Falstaff.
Der weitgereiste Chamisso weiß von vielen Verbrechen und Vergehen zu berichten, begangen nicht nur von Deutschen oder Engländern, Christen oder Juden, denn: "Spitzbuben gibt es unter allen Nationen und von allen Religionen."
Info autore
Adelbert von Chamisso wurde am 30.1.1781 in Frankreich geboren und ging 1790 mit seinen Eltern nach Berlin, wo er am Hofe Königin Luises von Preußen als Page arbeitete. Nach der Herausgabe des Grünen Musenalmanachs 1804 studierte er zunächst in Berlin Medizin und Botanik und nahm an einer Weltumsegelung teil, bevor er 1832-38 zusammen mit Gustav Schwab an der Redaktion des Deutschen Musenalmanachs arbeitete. Am 28.8.1838 erlag Adelbert von Chamisso in Berlin einem Lungenleiden.