Ulteriori informazioni
In klarer, drängender Sprache erzählt Alonso Cueto von einem Mann, der sich bei dem Versuch, sich von der Schuld seines Vaters zu befreien, immer mehr in sie verstrickt. Alonso Cueto gehört zu den bedeutendsten Schriftstellern der lateinamerikanischen Gegenwartsliteratur.
Adrian Ormache hat alles, was man sich wünscht: Frau und Kinder, eine erfolgreiche Anwaltskanzlei, ein Haus in einem der besten Viertel von Lima. Doch dann stirbt seine Mutter. Auf der Beerdigung erfährt er, dass sein Vater in den achtziger Jahren, als der Leuchtende Pfad seinen Guerillakrieg gegen den Staat führte, eine Militärkaserne leitete - brutal und erbarmungslos. Doch in eine seiner Gefangenen verliebte er sich und lebte mit ihr in seinem Zimmer, statt sie, wie üblich, an seine Soldaten "weiterzureichen". Bis ihr eines Tages die Flucht gelang. Jahrelang hatte Adrians Mutter nach dem Tod des Vaters Schweigegeld an die Familie der "Geliebten" gezahlt. Adrian begibt sich nun auf die Suche nach der Unbekannten und verstrickt sich dabei immer tiefer in die Geschichte seines Vaters. Konfrontiert mit der Vergangenheit, werden seine Heimat und sogar sein eigenes Leben ihm zusehends fremd. Die blaue Stunde ist, in den Worten Cuetos, ein Märchen mit umgekehrten Vorzeichen: Es ist der Weg eines Mannes vom Licht in den Schatten, bis zu dem Augenblick, in dem sich Dunkelheit um ihn legt.
Info autore
Alonso Cueto, geb. 1954 in Lima, Peru, wurde vielfach ausgezeichnet, u. a.mit dem Anna-Seghers-Preis und dem Premio Herralde.
Elke Wehr, 1946 in Bautzen geboren, studierte Französisch und Italienisch in Paris und Heidelberg und ist literarische Übersetzerin Spanisch schreibender Autoren wie Manuel Rivas, Javier Marias oder des Nobelpreisträgers Octavio Paz. 2006 erhielt sie den Paul-Celan-Preis für ihr Gesamtwerk.
Relazione
"Ein großartiger Roman, der mit Klarheit und Phantasie die Folgen von zehn Jahren Bürgerkrieg und Terror beschreibt."(Mario Vargas Llosa)