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Kontextbezogene Systeme, d.h. Informatiksysteme, die mittels Sensortechnik ein digitales Abbild der realen Umgebung herstellen, haben ein enormes wirtschaftliches Potenzial und sind Gegenstand intensiver Forschung. Insbesondere Systeme allgegenwärtiger Datenverarbeitung werden von der Kontextbezogenheit profitieren und neuartige Dienstleistungen ermöglichen. Da hierbei vielfältige personenbezogene Daten verarbeitet werden, ändern sich die Bedingungen für die Verwirklichung des Grundrechts auf informationelle Selbstbestimmung grundlegend. Damit kontextbezogene Umgebungssysteme akzeptiert werden, muss die Frage des Datenschutzes zufrieden stellend gelöst werden.
Die Autoren präsentieren die Ergebnisse eines Gutachtens, das vom Sonderforschungsbereich 627 "Nexus - Umgebungsmodelle für mobile kontextbezogene Systeme" der Universität Stuttgart in Auftrag gegeben wurde. Mit Blick auf die Risiken allgegenwärtiger Datenverarbeitung stellen sie die Grundzüge des geltenden Datenschutzrechts dar und wenden sie auf konkrete Szenarien kontextbezogener Anwendungen an. Diese Szenarien werden an Hand der datenschutzrechtlichen Anforderungen überprüft und es werden für sie Gestaltungsvorschläge entwickelt. Ein wesentliches Ergebnis ist die Erkenntnis, dass es in Zukunft immer schwieriger werden wird, das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung für die allgegenwärtige Datenverarbeitung mittels kontextbezogener Systeme allein durch rechtliche Lösungen zu sichern.
Sommario
Auf dem Weg zu Ubiquitous Computing.- Überblick zum Datenschutzrecht.- Datenschutzszenarien.- Grundstruktur der Szenarien.- Bewertung der Szenarien.- Zusammenfassende Bemerkungen.
Info autore
Prof. Dr. jur. Alexander Roßnagel, Dr. jur., Universitätsprofessor für Öffentliches Recht mit dem Schwerpunkt Recht der Technik und des Umweltschutzes an der Universität Kassel. Wissenschaftlicher Leiter der Projektgruppe verfassungsverträgliche Technikgestaltung (provet) im Forschungszentrum für Informationstechnik-Gestaltung (ITeG) der Universität Kassel. Promotion 1981, Habilitation 1991, Forschungspreis der Alcatel Lucent-Stiftung 1993, Fellow der Gesellschaft für Informatik 2007, von§2003 bis 2011 Vizepräsident der Universität Kassel.
Dr. Silke Jandt ist Geschäftsführerin der Projektgruppe verfassungsverträgliche Technikgestaltung (provet).
Riassunto
Kontextbezogene Systeme, d.h. Informatiksysteme, die mittels Sensortechnik ein digitales Abbild der realen Umgebung herstellen, haben ein enormes wirtschaftliches Potenzial und sind Gegenstand intensiver Forschung. Insbesondere Systeme allgegenwärtiger Datenverarbeitung werden von der Kontextbezogenheit profitieren und neuartige Dienstleistungen ermöglichen. Da hierbei vielfältige personenbezogene Daten verarbeitet werden, ändern sich die Bedingungen für die Verwirklichung des Grundrechts auf informationelle Selbstbestimmung grundlegend. Damit kontextbezogene Umgebungssysteme akzeptiert werden, muss die Frage des Datenschutzes zufrieden stellend gelöst werden.
Die Autoren präsentieren die Ergebnisse eines Gutachtens, das vom Sonderforschungsbereich 627 „Nexus – Umgebungsmodelle für mobile kontextbezogene Systeme“ der Universität Stuttgart in Auftrag gegeben wurde. Mit Blick auf die Risiken allgegenwärtiger Datenverarbeitung stellen sie die Grundzüge des geltenden Datenschutzrechts dar und wenden sie auf konkrete Szenarien kontextbezogener Anwendungen an. Diese Szenarien werden an Hand der datenschutzrechtlichen Anforderungen überprüft und es werden für sie Gestaltungsvorschläge entwickelt. Ein wesentliches Ergebnis ist die Erkenntnis, dass es in Zukunft immer schwieriger werden wird, das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung für die allgegenwärtige Datenverarbeitung mittels kontextbezogener Systeme allein durch rechtliche Lösungen zu sichern.