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Titus Petronius Arbiter ist etwa zu Beginn der christlichen Zeitrechnung geboren. Werk wie Leben des epikureischen Skeptikers sind von zahllosen Exzessen geprägt. Nach ausschweifenden Jahren als Politiker, Lebemann und offizieller Geschmacksrichter ("arbiter elegantiae") am Hof Kaiser Neros, war er schließlich in eine Verschwörung verwickelt. Um 66 n. Chr. zum Tode verurteilt, zelebrierte er einen lustvollen Freitod.
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Der Erzähler Encolpius berichtet von Abenteuern, die er mit Ascyltos und
seinem Geliebten Giton durchlebt. Die einleitenden Szenen zeigen ein ungehemmtes,
ausschweifendes Leben. Die Helden werden getrieben von ihren sexuellen
Bedürfnissen, von Habgier, Fress- und Trunksucht. Der Hauptteil, der auch
als Gastmahl des Trimalchio bekannt ist, schildert eine wichtigtuerische
Gesellschaft aus Neureichen, die sich mit geschmacklosen Scherzen und absurder
Scheinbildung einem skurrilen Gelage hingibt. Als Höhepunkt inszeniert
der Gastgeber Trimalchio sein eigenes Begräbnis. Der Lärm ruft die Feuerwehr
herbei, die mit Äxten und Wassergüssen dem Mahl ein Ende bereitet. Später
trifft Encolpius den Dichter Eumolpus, der auf der folgenden Schiffsreise
unter anderem die berühmt gewordene Geschichte von der ephesischen Witwe
erzählt. Diese hielt Totenwache in der Gruft ihres Mannes und verliebte
sich dabei in einen Soldaten, der gekreuzigte Räuber zu bewachen hatte.
Der Soldat verführt sie und ihre Magd, während gleichzeitig eine der gekreuzigten
Leichen gestohlen wird. Um der Todesstrafe zu entgehen, nimmt der Soldat
das Angebot der Witwe an und hängt kurzerhand deren verstorbenen Gatten
als Ersatz an das leere Kreuz. Als Schiffbrüchige gelangen Encolpius und
Eumolpus nach Kroton, betrügen dort Erbschleicher und leben in Saus und
Braus; Encolpius aber wird bei immer neuen Liebschaften von seiner Impotenz
gepeinigt. Das Satyrikon erinnert stark an die Odyssee (entst. 2. Hälfte
des 8. Jahrhunderts v. Chr.) von R Homer, auf die häufig angespielt wird.
Wie Odysseus von Poseidon geplagt wurde und das Ziel, seine Heimat Ithaka,
nicht erreichte, wird Encolpius vom Fruchtbarkeitsgott Priapus gepeinigt,
kommt aber aufgrund seiner Impotenz nicht zum Ziel.