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Die Unfähigkeit zu trauern - Grundlagen kollektiven Verhaltens | Klassiker der Psychoanalyse

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Descrizione

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"Die Unfähigkeit zu trauern" - Ein Schlüsselwerk der deutschen Nachkriegszeit
Die Unfähigkeit zu trauern von Alexander und Margarete Mitscherlich zählt zu den zentralen Werken der deutschen Nachkriegszeit. Das Buch hat sowohl den allgemeinen Sprachgebrauch als auch das gesellschaftliche Bewusstsein nachhaltig geprägt.
Die Autoren analysieren das kollektive Verhalten der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg und diagnostizieren eine fehlende Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit. Sie stellen die Frage, warum die notwendige Trauerarbeit für die Millionen Opfer des Dritten Reiches ausblieb, und liefern eine präzise Antwort.
Durch die Verbindung von historischer Analyse und psychoanalytischen Ansätzen beschreiben die Mitscherlichs ein spezifisches Verhaltensmuster: die Umwandlung von Schuld, Angst und Scham in Selbstmitleid. Sie zeigen zudem, wie Idealisierung und Aggression in diesem Prozess eine zentrale Rolle spielen.
Dieses Werk bietet eine tiefgehende Analyse der deutschen Nachkriegsgesellschaft und bleibt bis heute ein bedeutender Beitrag zur Aufarbeitung der Vergangenheit.
»Es wäre ein Gewinn, wenn das Interesse an dem Thema auch Leser, die sich bisher mit Psychoanalyse überhaupt nicht beschäftigt haben, dazu führen würde, einen ersten Schritt in diese in Deutschland lange Zeit unterdrückte Gedanken- und Erkenntniswelt zu machen. « Margret Boveri

Info autore

Alexander Mitscherlich wurde am 20. September 1908 in München geboren. Er studierte Geschichte, Kunstgeschichte und Philosophie in München sowie Medizin in Berlin, Zürich und Heidelberg. Von 1933 bis 1937 wurde er wegen Widerstandsarbeit mehrfach verhaftet, 1937 sogar acht Monate in Nürnberg gefangen gehalten. Nach seiner Promotion arbeitete er als Neurologe an der Universität Heidelberg, nach seiner Habilitation an der medizinischen Polyklinik in Zürich. Ab 1947 war er Herausgeber der Zeitschrift "Psyche". 1949 gründete er an der Universität Heidelberg die Abteilung für Psychosomatische Medizin, die bald zu einer eigenen Klinik ausgebaut wurde. In Frankfurt am Main gründete Mitscherlich 1960 das Sigmund-Freud-Institut, dessen Leiter er bis zu seiner Emeritierung war. Von 1966 bis 1973 war er Professor für Psychologie an der Universität Frankfurt/Main. Er wurde zunehmend zum engagierten Kritiker der bundesdeutschen Nachkriegsgesellschaft. 1969 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Mitscherlich starb am 26. Juni 1982 in Frankfurt am Main.

Margarete Mitscherlich-Nielsen, geb. 1917 in Dänemark, war Psychoanalytikerin, Medizinerin und Autorin zahlreicher Bücher. Die Tochter eines dänischen Arztes und einer deutschen Lehrerin studierte Medizin und Literatur in München und Heidelberg und wurde 1950 in Tübingen zum Dr. med. promoviert. 1947 traf sie in der Schweiz den Arzt und Psychoanalytiker Alexander Mitscherlich (1908 - 1982), den sie 1955 heiratete. Gemeinsam bemühten sie sich nach dem Krieg um die Wiederbelebung der Psychoanalyse in Deutschland. 1960 war sie Mitbegründerin des Sigmund-Freud-Instituts in Frankfurt, wo sie fortan vorrangig arbeitete, und fungierte viele Jahre als Herausgeberin der Zeitschrift "Psyche". Sie hat zahlreiche Bücher veröffentlicht. Margarete Mitscherlich ist 2012 in Frankfurt am Main verstorben, einen Monat vor ihrem 95. Geburtstag.

Riassunto

„Die Unfähigkeit zu trauern" – Ein Schlüsselwerk der deutschen Nachkriegszeit
Die Unfähigkeit zu trauern von Alexander und Margarete Mitscherlich zählt zu den zentralen Werken der deutschen Nachkriegszeit. Das Buch hat sowohl den allgemeinen Sprachgebrauch als auch das gesellschaftliche Bewusstsein nachhaltig geprägt.
Die Autoren analysieren das kollektive Verhalten der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg und diagnostizieren eine fehlende Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit. Sie stellen die Frage, warum die notwendige Trauerarbeit für die Millionen Opfer des Dritten Reiches ausblieb, und liefern eine präzise Antwort.
Durch die Verbindung von historischer Analyse und psychoanalytischen Ansätzen beschreiben die Mitscherlichs ein spezifisches Verhaltensmuster: die Umwandlung von Schuld, Angst und Scham in Selbstmitleid. Sie zeigen zudem, wie Idealisierung und Aggression in diesem Prozess eine zentrale Rolle spielen.
Dieses Werk bietet eine tiefgehende Analyse der deutschen Nachkriegsgesellschaft und bleibt bis heute ein bedeutender Beitrag zur Aufarbeitung der Vergangenheit.
»Es wäre ein Gewinn, wenn das Interesse an dem Thema auch Leser, die sich bisher mit Psychoanalyse überhaupt nicht beschäftigt haben, dazu führen würde, einen ersten Schritt in diese in Deutschland lange Zeit unterdrückte Gedanken- und Erkenntniswelt zu machen. « Margret Boveri

Testo aggiuntivo

Die Studie beginnt mit der Feststellung, dass die Mehrzahl der Deutschen nach 1945 die Geschehnisse der NS-Zeit aus dem sog. kollektiven Bewusstsein eliminiert habe. Die Nation habe in der Person Hitlers über ein geliebtes Führungsobjekt verfügt, das sie dann verlor. Der "Führer" habe für den überwiegenden Teil der Deutschen die Funktion des Ich-Ideals gehabt; demnach seien sie auch bereit gewesen, Hitler in blinder Ergebenheit Gefolgschaft zu leisten, Verbrechen zu begehen und sogar für ihn zu sterben. Nach dem Tod Hitlers hätten die Deutschen demzufolge in tiefe Trauer verfallen müssen. Dies sei jedoch nicht geschehen; vielmehr trat eine gewisse Erleichterung ein, und der anstehende Wiederaufbau nahm alle Kräfte in Anspruch. Das verhältnismässig rasch folgende "Wirtschaftswunder" führte zu einem kollektiven Überlegenheits- und Hochgefühl, das die Zeit des Nationalsozialismus mit seinen Verbrechen ausblendete. Der Prozess des Vergessens, der Verdrängung und Tabuisierung wurde immer mächtiger, was dazu führte, dass die nationalsozialistische Vergangenheit kaum aufgearbeitet worden sei. In vielen Bereichen des öffentlichen Lebens habe es 1945 daher keine "Stunde Null" gegeben. In ungebrochener Kontinuität seien 1949 Personen und Strukturen von der neu gegründeten Bundesrepublik, die bald zu weltweiter wirtschaftlicher Geltung gelangen sollte, übernommen worden. Die Deutschen hätten gelebt, als habe es Hitler und die NS-Zeit nie gegeben. Alexander und Margarete Mitscherlich treten für eine kollektive Aufarbeitung der Geschehnisse im Dritten Reich ein, damit sich Derartiges nicht wiederhole. Sie fordern eine Bewältigung der Vergangenheit in analytischer Reflexion. Die Autoren befassen sich also mit kollektivpsychologischen Problemen, die sie gemäss der Lehre der Psychoanalyse, bei der es sich aber hauptsächlich um eine Individualpsychologie handelt, lösen wollen; sie legen als Analytiker gewissermassen die gesamte deutsche Nation auf die Couch.

Relazione

-Es wäre ein Gewinn, wenn das Interesse an dem Thema auch Leser, die sich bisher mit Psychoanalyse überhaupt nicht beschäftigt haben, dazu führen würde, einen ersten Schritt in diese in Deutschland lange Zeit unterdrückte Gedanken- und Erkenntniswelt zu machen. Wer die Jahre vor 1933 noch einigermaßen bewußt, wenn auch jugendlich miterlebt hat, kann heutzutage nur staunen, wie ahnungslos die Generation der jetzt Vierzigjährigen diesem ganzen Komplex gegenübersteht. Worte wie -Minderwertigkeitsgefühl- oder -Unbewußtes- mögen sich zwar in unserer Sprache eingebürgert haben, doch zum Beispiel ein Begriff wie -Übertragung- begegnet vollkommenem Unverständnis.- (Margret Boveri)

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