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Krisen der Männlichkeit - Schreiben und Geschlechterdiskurs in skandinavischen Romanen seit 1890. Habil.-Schr.

Tedesco · Tascabile

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Die »Krise der Moderne« ist von Anfang an geschlechtlich konnotiert; sie äußert sich immer auch als »Krise der Männlichkeit« und ist geprägt von Ängsten vor einer »Feminisierung der Kultur«.Diese Erscheinungen finden ihren ersten Kulminationspunkt um 1900. Das Ende des 20. Jahrhunderts bringt mit der zweiten Frauenbewegung und der zeitgenössischen Gesellschafts- und Zivilisationskritik einen anderen Höhepunkt der Krisenrhetorik hervor. Auf literarischem Gebiet lässt sich ein Zusammenhang von Identitätskrisen und »Krisen des (männlichen) Erzählens« erkennen. Im gesamten Zeitraum hat nun die skandinavische Literatur einen nahezu paradigmatischen Charakter, liefert sie doch wichtige Beiträge zur modernen engagierten Literatur und wird als Impulsgeberin für die jeweils zeitgenössischen Geschlechterdebatten verstanden.Die Autorin macht mit Hilfe theoretischer Ansätze aus der feministischen Literaturwissenschaft, der Geschlechterforschung, den »Queer Studies« und dem »New Historicism« die komplexen Verbindungen von Schreiben, Identität und Geschlechterdiskurs sichtbar. Sie rekonstruiert in textnahen Analysen von fünf Ich-Romanen aus dem skandinavischen Sprachgebiet die literarische Tradition des »Männerbuches« in Skandinavien. Der Vergleich mit einem deutschen Text verdeutlicht darüber hinaus die internationale Relevanz der untersuchten Phänomene.Unter dem Titel »Männlichkeit als Perversion« wird zunächst anhand von Knut Hamsuns »Pan« (1894) und der Neubearbeitung des Stoffes durch Knut Faldbakken, »Pan in Oslo« (1985) gezeigt, wie sich literarische Männlichkeit über das Abweichende zu konstituieren sucht und daran scheitert. Rainer Maria Rilkes »Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge« (1910) und Hans-Jørgen Nielsens »Jeder Engel ist schrecklich« (1979) dienen als Beispiele dafür, dass die positive Bewertung männlichen Leidens und der Verweiblichung des Mannes nicht unbedingt die Lösung der Krise bereithält, sondern durchaus in »Sackgassen« enden kann. Aksel Sandemoses »Ein Flüchtling kreuzt seine Spur« (1933) verortet den Ursprung »männlicher« Gewalt, die dem Autor zufolge modernen Herrschaftsformen zugrunde liegt, in (sexueller) Traumatisierung. August Strindbergs maskulinistische Verteidigungsschrift »Plaidoyer eines Irren« (1895) wird im letzten, »Männlichkeit als Hochstapelei« überschriebenen Kapitel als besonders typischer Ausdruck zentraler, an Familienimagines orientierter Topoi des Geschlechterdiskurses gelesen.

Dettagli sul prodotto

Autori Stefanie von Schnurbein
Editore Wallstein
 
Lingue Tedesco
Formato Tascabile
Pubblicazione 01.01.2001
 
EAN 9783892444411
ISBN 978-3-89244-441-1
Pagine 400
Dimensioni 140 mm x 222 mm x 28 mm
Peso 571 g
Serie Internationalität nationaler Literaturen. Serie B: Europäische Literaturen und internationale Prozesse

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