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Riassunto
„Worte sind Luft. Aber die Luft wird zum Wind, und Wind macht die Schiffe segeln.“ Schöner kann man die Macht und Magie der Worte nicht ausdrücken. Lessing verdeutlicht in diesem Zitat, dass Worte nicht nur aus Buchstaben bestehen, die sich in Schall und Rauch auflösen, sondern Bedeutungen enthalten, die unsere Gedanken und Wahrnehmungen der Welt prägen, unser Wollen und Hoffen beflügeln. Wenn Worte als bestimmte Sinnzusammenhänge bereits die Wirklichkeit formen, muss nicht entschieden werden, ob sie selbst Taten sind, jedenfalls lösen sie Taten aus. Darin liegt die Macht der Worte, darin liegt ihre Wirkung im Guten wie im Schlechten.
Prof. i.R. Dr. Walter Kargl lehrte an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main Strafrecht, Rechtstheorie und Kriminologie. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich einer interdisziplinär gedeuteten Kriminalwissenschaft, die das strafrechtswissenschaftliche Spektrum mit psychoanalytischer, rechtsphilosophischer, sprachtheoretischer und ideengeschichtlicher Reflexion verbindet. In zahlreichen rechtsdogmatischen Beiträgen zu Fragen des Allgemeinen und Besonderen Teils des StGB setzt sich der Autor mit dem Problem auseinander, wie der verfassungsrechtlich verankerte Grundsatz der Bestimmtheit von Straftatbeständen, der den strafenden Staat an die Kette legen soll, trotz der gut begründeten skeptischen Grundhaltung gegenüber dem Postulat begrifflicher Eindeutigkeit eingelöst werden kann. Soll es nicht beim vergeblichen „Kampf gegen Windmühlen“ bleiben, bedarf es neben der Legitimierung schutzwürdiger Rechtsgüter einer gründlichen Auseinandersetzung mit der Historie, der umgangssprachlichen Bedeutung und dem Gebrauchskontext der im Gesetz verwendeten Begriffe. Womit der Bogen zum Interesse des Autors an dem vorliegenden „Streifzug durch Redensarten, Sprachschätze und Gedankensplitter“ gespannt wäre. Sowohl im Strafrecht als auch in der alltäglichen Kommunikation würde die Preisgabe der Hoffnung auf die „einigende Kraft der Worte“ (Goethe) gleichzusetzen sein mit Willkür und dem Verlust der Freiheit.
Inhaltlich stehen Redensarten, Sprichwörter, halb vergessene und zusammengesetzte Worte, Umgangssprachliches, Wissenswertes sowie Aphorismen und Zitate im Vordergrund. In ihnen bildet sich ein breites Spektrum einprägsamer Bilder und gehaltvoller Bedeutungen ab, die einen Großteil unserer Gedankenwelt und Kommunikation ausmachen.