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An der Nahtstelle zwischen Literatur und Geschichtswissenschaft überlappen sich Interessen. Die politischen Notwendigkeiten zwingen förmlich dazu, neue Resonanzräume für die Auseinandersetzung mit Migration und Remigration zu öffnen. Wenn über die Konsequenzen von Flucht, Vertreibung, Asyl und Exil verhandelt wird, tritt der existenzielle Bruch in Lebensgeschichten in den Hintergrund. Zur Zeit der großen Migration nach Amerika mahnte und ermutigte die Freiheitsstatue die Ankömmlinge, Amerikaner zu werden. Doch daneben waltete die Einwanderungsbehörde von Ellis Island mit ihren Schrecken, ihrer Abschreckung.
Im scharfen Licht der Gegenwart, die sich in jedem Augenblick dramatisch verdunkeln kann, untersucht Ursula Krechel in ihrer Handreichung Stationen, Widersprüche und Konsequenzen der Migration im 20. und 21. Jahrhundert. Im besten Fall ist Migration eine freiwillige Selbstentwurzelung. Und die Rückkehr? Schlüssel, Pass, Fluchtboot spürt den Bedingungen nach, unter denen Hitler-Flüchtlinge aus ihren Exilländern zurückgekommen sind - oder zu einer zweiten Emigration aufbrachen: fremd im eigenen Land. Politischer Gestaltungswille, Idealismus oder schlichtweg Heimweh, Sehnsucht nach Menschen und Landschaften: das sind die Beweggründe einer Remigration, die diesen Namen verdient.
Info autore
Ursula Krechel, author, Berlin.
Riassunto
Political exigencies are making it necessary to establish new forums in which to engage with the topics of migration and remigration. When the political consequences of arrival are negotiated, the drama of escape, displacement, and exile fade into the background. Ursula Krechel’s guide examines the junctions between historical study and literature, sounding out the ruptures of a collective and highly subjective experience.