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Knapp 40 Jahre, bis zu seinem Tod 1975, herrschte Francisco Franco über Spanien. Zu den eher kuriosen Erbstücken des Franquismus zählen Reiterdenkmäler des »Generalísimo« im ganzen Land. Öffentlich gezeigt werden diese teils gigantomanen, schon damals aus der Zeit gefallenen Monumente nicht, aber ebenso wenig zerstört oder entsorgt. Julia Schulz-Dornburg nimmt den Caudillo zu Pferde in Augenschein - auf Militärstützpunkten, in Depots oder einer stillgelegten Arbeiteruniversität. Ihre Chronik der Sichtungsversuche offenbart den grotesk-unentschlossenen Umgang staatlicher wie privater Institutionen mit den Symbolen einer Diktatur, die bis heute nur rudimentär aufgearbeitet wurde.Begleitet wird der Band von Fotografien der Autorin, einem Vorwort des langjährigen FAZ-Spanienkorrespondenten Paul Ingendaay sowie einem Essay, in dem die Historikerin Gesine Krüger zentralen Fragen aktueller geschichtspolitischer Debatten nachgeht: Sollte man 'toxische' Denkmäler niederreißen oder weiter zeigen? Wohin mit den Relikten vergangener oder vielleicht gar nicht so vergangener Macht?
Info autore
Julia Schulz-Dornburg, geboren 1962 in München, lebt seit 1991 als Architektin in Barcelona. Ihr Büro wurde u. a. mit dem Preis der Stadt Barcelona ausgezeichnet. Als Autorin, Fotografin und Kuratorin zahlreiche Ausstellungen und Projekte, zum Beispiel zu Ruinen von Spekulationsbauten in Spanien und Filmkulissenarchitektur; zuletzt erschien »The Complete Guide to Combat City« (2024).